Nachdem ich jetzt schon seit einiger Zeit privat ein X380 Yoga nutze, war es für mich sehr spannend das neue L13 Yoga in den Händen zu haben. Mit der L Klasse der ThinkPads hatte ich bisher noch nicht so viel zu tun. Da es sich hier um die „Budget“ Klasse von ThinkPads handelt muss man mit einigen abstrichen beim Gehäuse rechnen. Vor einiger Zeit hatte ich mal den Vergleich zu meinem T530 mit einem L530, hier hat man ganz klar die Unterschiede bemerkt. Nicht so beim L13 Yoga:
Technische Daten:
Prozessor:
Intel® Core™ i5-10210U QuadCore 1.60 – 4.20 GHz, 6 MB L2-Cache, TDP 15W
Arbeitsspeicher:
16 GB DDR4-2666 MHz
(fest verlötet)
Festplatte:
512 GB M.2 PCIe-NVMe SSD OPAL 2.0
Display:
13.3″ (33.8 cm) FHD IPS (1920 x 1080) Multitouch
300nits, 800:1 Kontrast, 72% Gamut, 170° Blickwinkel
AR (Anti-Refelction), 10 Finger Gesten
Grafikkarte:
Intel UHD Grafik
max. 4096×2304 @60Hz USB-C
max. 4096×2160 @30Hz HDMI
Netzwerk/Kommunikation:
100/1000Mbit Netzwerk RJ45 über Adapter möglich
Intel® Dual Band Wireless-AC 9560 (2×2) ac/b/g/n max. 1.73Gbps
Bluetooth 5.0
IR Webcam 720p mit ThinkShutter für Windows Hello
Schnittstellen:
2x USB 3.1 (1x powered)
2x USB 3.1 Type-C Gen1 (1x Display Alternate Mode/DisplayPort, 1x Power Delivery)
1x HDMI 1.4b
1x 3.5mm Mic-In / Audio Out kombiniert
1x Micro SD Card Reader
1x Kensington Slot
1x Smart Card Reader
Akku:
3 Zellen Li-ion Akku 46Wh, bis zu 14 Stunden Laufzeit
RapidCharge: 65W USB-C Adapter 80% in 1Std.
Größe und Gewicht:
311.5 x 219 x 17.6 mm, ab 1.43kg
Software:
Windows 10 Pro. 64bit
Eingabegeräte:
6 Row Keyboard mit Hintergrundbeleuchtung
2+3 Trackpad/ Trackpoint
Sicherheit:
– TPM 2.0 Security Chip
– Match On Fingerprint Reader
– Kensgington Port
Sonstiges:
65W USB-C AC Netzteil
inkl. ThinkPad Pen Pro.
Garantie:
3 Jahre Bring- In Herstellergarantie
1 Jahr auf Akku
Gehäuse und Verarbeitung:
Direkt nach dem Auspacken war ich total überrascht und musste nochmal nachfragen ob die L Serie wirklich noch als Budget Klasse beworben wird. Mir ist es während des Tests sogar passiert das ich es auf den ersten Blick mit meinem X380 verwechselt habe, bei den Details bemerkt man jedoch schon Unterschiede.
Das Gehäuse ist ThinkPad typisch sehr schlicht gehalten. Die Farbe ist zum X380 Yoga nochmal etwas schwärzer geworden. Man könnte wirklich meinen das Lenovo von Gerät zu Gerät andere Materialen verwendet.
Die Gehäuseoberfläche wirkt etwas glatter als beim X380 Yoga, daher auch etwas empfindlicher gegen Fingerabdrücke. Hier ist denke ich mal mehr putzen angesagt. Trotzdem fühlt es sich sehr hochwertig an.
Mir ist am Logo auf der Außenseite aufgefallen das das Logo nicht eingelassen ist wie üblich sondern nur aufgeklebt ist. Es handelt sich um eine etwas dickere silbrige Folie welche beim überstreichen sich sehr vom Gehäuse absetzte. Hier kann man durchaus hängen bleiben. Außerdem fängt sich zwischen den Einzelbuchstaben der Staub (wie hier auch schon kurz nach dem auspacken zu sehen). Das finde ich nicht ganz so schön gelöst. Interessant wäre wie gut die Buchstaben verklebt sind und ob diese sich über Jahre mechanischer Belastung ablösen. Der i Punkt ist jedoch wieder eine LED uns zeigt an wenn das Gerät eingeschaltet ist.
Auf der Innenseite ist das Logo jedoch wie üblich leicht eingelassen. Kann es mir daher nicht so ganz erklären ob sich Lenovo durch das veränderte äußere Logo viel Geld spart.
Das Gehäuse macht insgesamt einen sehr robusten Eindruck. Es lässt sich kaum verwinden und keine Stelle lässt sich mit dem Finger eindrücken. Ich würde jedoch behaupten das sich das X380 Yoga weniger verwinden lässt. Es kann sein das im inneren doch nicht so ein stabiler Rahmen verbaut wurde. Trotzdem kann man das gerät ohne bedenken an einer Ecke halten und es verbiegt nichts. Wenn ich mir andere Mittelklasse Notebooks anschauen liegt das L13 Yoga um längen vorne!
Das Eindrücken des Displays zwischen den Scharnieren im Tablet Modus hatte ich bei meinem X380 Yoga noch bemängelt. Hier wurde nachgebessert.
Außerdem auch die kleine Stelle wo der Stylus eingeschoben wird ist recht stabil. Bei frühren Modellen waren hier Risse im Gehäuse vorprogrammiert, nicht so beim L13 Yoga.
Da es sich um ein Yoga handelt lässt sich das Gerät komplett umklappen um es so als Tablet verwenden zu können. Die Scharnieren machen einen sehr guten Eindruck und sind in gewohnter Lenovo Qualität. Auch wackelt das Display im Notebook Betrieb bei Erschütterungen nicht unnötig nach.
Bei den früheren Serien wurde die Tastatur beim umklappen über 180 Grad durch einen herausfahrenden Tastaturrahmen gesperrt. Diese Funktion hatte Lenovo jedoch schon beim X390 Yoga entfernt. Das ist nicht weiter schlimm da die Tasten softwaremäßig deaktiviert werden. Trotzdem finde ich es etwas komisch wenn man es als Tablet hält und man auf der Rückseite immer weider Tasten drückt.
Was mich eher stört ist die Tatsache das im Tisch Modus, wo das Gerät auf der Tastatur liegt keine Füßchen mehr verbaut sind. Bei meinem X380 sind auf der Unter und Oberseite kleine Gummifüße verbaut welche das Bezel vor Kratzern schützen und das Gerät nicht verrutscht. Das kann beim L13 Yoga schon passieren. Außerdem ragen die Tasten auch minimal aus dem Bezel heraus und könnten somit auch verkratzen.
Die Anschlüsse:
Auf der rechten Seite:
- Kensington Lock
- HDMI
- USB A
- microSD
- Ein/Aus Taster
- Stylus
Auf der Linken Seite:
- USB C (welcher zum Laden verwendet wird) Lenovo hat den normalen Ladeanschluss nun weggelassen was ich ganz vernünftig finde. Bei meinem X380 Yoga ist dieser noch vorhanden aber total unnötig.
- UBS C integriert mit
- Ethernet Anschluss, hier wird jedoch ein Adapter benötigt welcher nicht mit dabei ist
- USB A
- 3,5mm Klinke für Headset
Auf der Rückseite befindet sich der Auslass für den Lüfter.
Kamera (’s):
Das Gerät verfügt tatsächlich über zwei Kameras. Die typische Kamera oberhalb des Displays welche für Videotelefonie genutzt werden kann und eine Hauptkamera oberhalb der Tastatur. Diese kann im Tablet Modus dafür genutzt werden Fotos zu machen oder bei Videotelefonie dem Anrufer etwas zu zeigen. Über den Sinn oder Unsinn einer solchen Kamera kann sich jeder seine eigene Meinung bilden, ich würde es jetzt nicht unbedingt brauchen, finde es aber von Lenovo schön das Sie an so etwas denken. Für richtige Fotos ist sie natürlich jedoch nicht geeignet, hat aber eine bessere Qualität als die Frontkamera.
Die Frontkamera kann zum Schutz der Privatsphäre auch mechanisch verschlossen werden. Dann wir ein roter Punkt sichtbar. Beim benutzen leuchtet neben der Kamera eine LED. Die Qualität ist für Videotelefonie ausreichend.
Tastatur:
Da ich schon seit Generationen von ThinkPads die durchaus schwankende Qualität der Tastaturen beobachte bin ich hier schon etwas kritisch. Natürlich ist es zum einen immer Geschmackssache und auch Gewöhnung. Beim Vergleich von meinem X380 zum P43s war ich nicht so begeistert da der Tastenhub verkürzt wurde. Ich habe das Gefühl das es beim L13 Yoga schon wieder besser geworden ist. Das Tippgefühl empfand ich von Anfang an als sehr angenehm. Der Tastenhub ist in etwa so wie bei meinem X380 Yoga jedoch vom Gefühl her etwas „dumpfer“ was aber total in Ordnung ist. Beim X380 Yoga hat man noch mehr das Gefühl „mechanisch“ zu tippen, auc entsteht hier eher ein klackern als beim L13 Yoga. Auch das klicken des Touchpads ist kein „klicken“ mehr sonder auch um einiges dumpfer. Wirkt sehr hochwertig und mach definitiv Spaß damit zu Arbeiten. Auch hier muss ich wieder erwähnen das es sich um ein Gerät der „L Klasse“ handelt aber die Tastatur von der Qualität überragend ist. Hier könnte ich fast etwas neidisch werden. 😉
Die Beleuchtung ist wie beim P43s eher bläulicher geworden und lässt sich in drei Stufen Aus, schwach, stark per FN + Leertaste einstellen. Eine automatische Helligkeitsregelung wie bei meinem X380 Yoga gibt es nicht. Diese Funktion empfand ich aber immer als sehr angenehm da man sich mit der Beleuchtung quasi nicht beschäftigen muss. (Foto folgt)
Performance:
Habe das Gerät nun im Alltag ein wenig getestet. Für normale Büroanwendungen sowie Surfen ist das Gerät mehr als ausreichend schnell unterwegs. In Sachen Grafik kommt das L13 Yoga doch an seine Grenzen. Für sehr einfache CAD Lösungen reicht es jedoch aus. Den 3D Mark habe ich mir dann gespart da man beim PCMark10 bereits bei der Grafik bemerkt hat wie sich das Notebook geplagt hat.
Das Gerät wurde während des Benchmark Test an der Tastatur und an der Unterseite im Schnitt 40 Grad heiß. Am Hotspot der Unterseite, an dem denke ich der Prozessor liegt, hatten wir teilweise 50 Grad, jedoch auch nicht mehr. Der Lüfter wurde zwar deutlich hörbar, aber vom Geräusch her nicht unangenehm hochfrequent wie ich es mal von anderen Geräten gehört hatte. Im normal Betrieb wie Surfen oder Mailen auch mit mehreren Programmen und Streaming läuft der Lüfter jedoch nur sehr selten an. Die meiste Zeit kühlt sich das Gerät passiv. Auch konnte ich kein Spulenfiepen vernehmen.
Fazit:
Beim L13 Yoga handelt es sich um ein solides Convertible was sämtlichen „normalen“ Aufgaben gerecht wird. Die Gehäuseunterschiede sind gegenüber den X und T Modellen nur minimal spürbar. Wie sich das ganze jedoch im Langzeittest auswirkt kann ich nicht beantworten. Es ist aber auf jeden Fall Positiv das man nicht sofort merkt das es sich um die Budgetklasse handelt. Wer also ein gutes und etwas günstigeres 13 Zoll Convertible sucht und wer nicht all zu große Systemanforderungen hat kann auf jeden Fall guten Gewissens zum L13 Yoga greifen.