Thinkpad P14s Gen 6 Review

Das Testgerät

Die wichtigsten Eckdaten:

AMD Ryzen AI 9 HX PRO 370 / 2x 32 GB Ram / Windows 11 Pro / 1TB SSD / 14″ WUXGA (1920 x 1200) 500 nits

Größe und Gewicht: 315.90 x 223.70 x 10.90-16.13, max. 21.95mm, 1.39 kg

inklusive 3 Jahre Vor-Ort Premier Garantie

Das Gerät:

Der erste Eindruck:

Gut! Etwas weniger breit als die Vorgänger bis Gen2, dafür etwas höher und auch etwas dicker. Deckel und Handballenauflage sind leicht ‚gummiert‘. Für große Hände ist die Auflagefläche aber schon recht klein. Wo dasT490s gerade noch reicht, fehlen hier links und rechts gefühlt ein bis zwei cm. Die Haptik ist ausgesprochen angenehm. Besonders verwindungssteif sind aber weder Displaydeckel noch die Base. Insgesamt wertig und schick. Die Schnittstellen sind ausschließlich links und rechts angeordnet. Das Gehäuse entspricht grob dem T14 Gen 5. Der Lüfterauslass befindel sich an der Rückseite.

Die Eingabegeräte:

Das Tastenfeld ist diesmal wieder grob 27,5 cm breit und einige Tasten links und rechts sind etwas kleiner (ä, ü,+ usw.), wie schon bei der 4ten Generation. Die Eingabe wird dadurch aber kaum erschwert. Persönlich vermisse ich ein wenig Hub. Druckpunkt und Hintergrundbeleuchtung sind aber vorhanden, und alles in allem ist eine angenehme Eingabe möglich. Irgendwie alles super.

Hier nochmals die Änderungen zur 4ten Generation:

• die linke Ctrl-Taste ist nicht mehr breiter als Fn
• die Druck Taste ist in die F+Fn-Reihe gewandert
• Fn ist nicht mehr unten links
• die Tastenkappen sind “weich”
• ‚Bumps‘ (kleine Stege) auf Fn, F2, F3, Einfügen und Enter
• Copilot-Taste zwischen AltGr und rechter Strg-Taste (anstelle von Print)

Persönlich empfand ich die verkleinerte linke Strg/Ctrl-Taste schwierig. Die Belegung Fn/Strg lässt sich nach wie vor im Bios tauschen.

Das Touchpad ist 11,5 cm breit und die Maustasten sind nahezu plan. Die Oberfläche ist sehr glatt und angenehm. Trackpoint und Touchpad ließen sich wirklich gut nutzen. Nach wie vor einfach erstklassig!

Das Display:

Das verbaute Display stammt von BOE (NE140WUM-N6M).

LowPower ‘FullHd’ und 500 nits! Wie bei den Vorgängern sehr gut, hier meine Warnehmung:

• satte Farben
• super Kontrast
• unter Windows (mit 125% Skalierung) läßt sich gut arbeiten, und die Augen ermüden kaum
• die Helligkeit ist völlig ausreichend
• subjektiv minimal „gelblich“
• kein störendes Displaybleeding (Screenbleeding)

In meinen Augen die Displayoption der Wahl. Die zusätzliche Helligkeit (500 statt 400 nits) bietet nun ein wenig mehr Reserve für helle Umgebungen.

Lautsprecher / Soundkarte:

Die Kombination Windows 11, Realtek-Treiber und Dolbyzauberei? Löblicherweise funktioniert es diesmal (ohne Störgeräusche). Musik klingt angenehm und die Wiedergabe von Filmen kann man mit etwas Hall aufhübschen lassen. Unter Linux Debian 13 war der Sound ebenfalls in Ordnung, etwas weniger Bass, aber auch fehlerfrei.

Rechenleistung, Lüfter und Abwärme:

Recht „unspektakulär“ die Benchmarkergebnisse unter Windows 11 auf maximale Leistung im Netzbetrieb. Erst einmal die Einzelergebnisse:

PCMark 10 -> 7539

Das Ergebnis als Pdf: https://nbreview.de/wp-content/uploads/2025/08/P14a_Pcm10.pdf

3DMark (Time Spy) -> 3266

Cinebench R23 (Multi-Core) -> Score 16502

Furmark -> 1818 pts

Benchmark	P14s G6 AMD	T14 G5 Intel	G6 / G4
PC Mark	7539	5665	133 %
3D Mark (TimeSpy)	3266	1818	180 %
FurMark FullHd (gerundet)	31 fps	17 fps	172 %

Also im Bereich des “Üblichen”. AMD liegt bsonders bei der GPU-Leistung deutlich vorne.

Die Abwärme?

Nicht Ideal, aber unter mittlerer Last o.k.. Am Testgerät lief der Lüfter unter Windows mehr oder weniger die ganze Zeit zumindest auf Stufe 1, diese ist aber etwas ruhiger als bei meinem T14 G4. Zum Testzeitpunkt war Bios 1.13 aktuell. Leider ist das Kühlsystem unter Last wieder einmal komplett überfordert. Bodenplatte, Base und Tastatur heizten sich während der Benchmarks extrem auf und man sollte das Pad dann nicht mehr anfassen. 🙁

Storage:

Die SSD stammt diesmal von SKHynix. Bitlockerverschlüsselt wird die PCi 4.0 Schnittstelle vollständig ausgelastet, da sind keine Probleme zu erwarten.

Reparierbarkeit:

Thinkpads sind ja seit eh und je sehr gut wart- und reparierbar. Lenovo hat zwei Ram-Slots spendiert und den Akkuwechsel zusätzlich vereinfacht. Nice! (Wie schon bei der 5ten Generation)

Windows 11 lief auf dem Testgerät absolut rund.

Linux:

Lenovo bietet das P14s bisher noch nicht mit Linux an. Um die Linuxkompatibilität zu testen habe ich Debian 13 installiert. Entgegen meiner Befürchtungen wird die Hardware komplett erkannt und Linux läuft ohne größere Probleme. Einzig bei Standby und Ruhezustand haperte es gewaltig. Ich habe auf den Standby deshalb komplett verzichtet. Der Rest funktionierte dafür umso besser 🙂

Die Realtek Netzwerkkarte und der Mediatek WLan-Chip liefen mit den vorhanden Treibern (r8169 / mt7925e). Leider kam es ab und an zu kleineren Aussätzern im WLan. Mit der neueren Firmware 20250708 lief es dann problemlos. Mit TLP schaltete die Verbindung auch absolut zuverlässig um.

Die Mediatekfirmware:

root@p14:~# apt policy firmware-mediatek
firmware-mediatek:
Installed: 20250708-1
Candidate: 20250708-1
Version table:
20250808-1 3
2 http://deb.debian.org/debian sid/non-free-firmware amd64 Packages
3 http://deb.debian.org/debian forky/non-free-firmware amd64 Packages
*** 20250708-1 100
100 /var/lib/dpkg/status
20250410-2 500
500 http://ftp.at.debian.org/debian trixie/non-free-firmware amd64 Packages


Da mir das P14 unter Windows persönlich zu laut und heiß lief hier meine TLP-Einstellungen, die für ein meist leises Thinkpad sorg(t)en:

marc@p14:~$ tlp-stat --cdiff
--- TLP 1.8.0 --------------------------------------------

+++ Configured Settings (only differences to defaults):
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0001: CPU_ENERGY_PERF_POLICY_ON_AC="power"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0002: CPU_ENERGY_PERF_POLICY_ON_BAT="power"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0003: DISK_DEVICES="nvme0n1 sda sdb"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0005: AMDGPU_ABM_LEVEL_ON_BAT="0"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0007: WIFI_PWR_ON_BAT="off"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0008: SOUND_POWER_SAVE_ON_AC="0"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0010: SOUND_POWER_SAVE_CONTROLLER="N"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0011: RUNTIME_PM_ON_AC="auto"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0012: RESTORE_THRESHOLDS_ON_BAT="1"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0013: DEVICES_TO_ENABLE_ON_STARTUP="wifi"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0014: CPU_HWP_DYN_BOOST_ON_AC="1"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0015: CPU_HWP_DYN_BOOST_ON_BAT="1"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0016: PLATFORM_PROFILE_ON_AC="balanced"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0017: PLATFORM_PROFILE_ON_BAT="low-power"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0018: CPU_BOOST_ON_AC="1"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0019: CPU_BOOST_ON_BAT="1"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0020: DEVICES_TO_DISABLE_ON_STARTUP="bluetooth"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0021: START_CHARGE_THRESH_BAT0="80"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0022: STOP_CHARGE_THRESH_BAT0="100"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0023: DEVICES_TO_DISABLE_ON_LAN_CONNECT="wifi wwan"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0024: DEVICES_TO_ENABLE_ON_LAN_DISCONNECT="wifi"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0025: DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT_NOT_IN_USE="bluetooth"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0026: CPU_DRIVER_OPMODE_ON_AC="active"
/etc/tlp.d/00-amd.conf L0027: CPU_DRIVER_OPMODE_ON_BAT="passive"

Die Akkulaufzeit:

Ebenfalls erfreulich der Stromverbrauch im WLan mit Firefox, Office und Medienwiedergabe: recht konstant um 10W. Sehr schön der Fingerprint Reader funktioniert unter Debian Trixie nach einem

apt install fprintd libpam-fprintd auch.

Sowohl unter Windows als auch Debian 13 performt das neue P14s sehr gut. Es traten auch keinerlei Microruckler auf. Unter Windows stört einzig der Lüfter ein wenig (oder ein wenig mehr).

Nachtrag:

Mit dem neuestem Kernel aus Debian sid und den zugehörigen Firmwaredateien funktioniert auch der Standby. 🙂

root@p14:~# uname -a

Linux p14 6.16.3+deb14-amd64 #1 SMP PREEMPT_DYNAMIC Debian 6.16.3-1 (2025-08-24) x86_64 GNU/Linux

Positiv:

• tolles Display
• beide USB-C Buchsen gleichzeitig nutzbar.
• sehr gutes Touchpad
• gute (wechselbare) Tastatur
• brauchbare Lautsprecher
• gute Windowsunterstützung
• zwei Ram-Slots
• der Akku darf offiziell vom Endanwender gewechselt werden
• Ram satt 🙂

Negativ:

• Recht hochpreisig
• noch kleine Kinderkrankheiten unter Linux
• unter Last laut
• unter Volllast heiß

Neutral:

• Klappe am Netzwerkport
• es braucht eine recht neue Linuxversion