Das Testgerät
Die wichtigsten Eckdaten:
Intel Core Ultra 5 125U / 16 GB Ram (gesteckt) (ein Slot Frei, max. 96 GB) / 512 GB SSD / 14″ WUXGA IPS (1920 x 1200) 400 nits / 2x Thunderbolt 4 / mit Windows 11
Größe und Gewicht:315.9 x 223.7 x 17.7 mm, 1.38 kg
inklusive 3 Jahre Vor-Ort Premier Garantie (1 Jahr auf den Akku)
Das Gerät:
Der erste Eindruck:
Gut! Etwas weniger breit als die Vorgänger bis Gen2, dafür etwas höher und auch etwas dicker. Deckel und Handballenauflage sind leicht ‘gummiert’. Für große Hände ist die Auflagefläche aber schon recht klein. Wo dasT490s gerade noch reicht, fehlen hier links und rechts gefühlt ein bis zwei cm. Apropos Gefühl: die Haptik ist ausgesprochen angenehm. Besonders verwindungssteif sind aber weder Displaydeckel noch die Base. Insgesamt wertig und schick. Die Schnittstellen sind ausschließlich links und rechts angeordnet. Das Gehäuse ähnelt sowohl dem T14 Gen 4, als auch dem X1 Carbon Gen 12.
Die Eingabegeräte:
Das Tastenfeld ist grob 27,5 cm breit und einige Tasten links und rechts sind etwas kleiner (ä, ü,+ usw.), wie schon bei der 4ten Generation. Die Eingabe wird dadurch aber kaum erschwert. Persönlich vermisse ich ein wenig Hub. Druckpunkt und Hintergrundbeleuchtung sind aber vorhanden, und alles in allem ist eine angenehme Eingabe möglich. Irgendwie alles super.
Hier nochmals die Änderungen zur 4ten Generation:
- die linke Ctrl-Taste ist nicht mehr breiter als Fn
- die Druck Taste ist in die F+Fn-Reihe gewandert
- Fn ist nicht mehr unten links
- die Tastenkappen sind “weich”
- ‘Bumps’ (kleine Stege) auf Fn, F2, F3, Einfügen und Enter
- Copilot-Taste zwischen AltGr und rechter Strg-Taste (anstelle von Print)
Persönlich empfand ich die verkleinerte linke Strg/Ctrl-Taste schwierig. Die Belegung Fn/Strg lässt sich nach wie vor im Bios tauschen.
Das Touchpad ist 11,5 cm breit und die Maustasten sind nahezu plan. Die Oberfläche ist sehr glatt und angenehm. Trackpoint und Touchpad ließen sich wirklich gut nutzen. Nach wie vor einfach erstklassig!
Das Display:
Das verbaute Display stammt von CSOT (MNE007JA1-2 – CSO).
LowPower ‘FullHd’ und 400 nits! Wie bei den Vorgängern sehr gut, hier meine Warnehmung:
- satte Farben
- super Kontrast
- unter Windows (mit 125% Skalierung) läßt sich gut arbeiten, und die Augen ermüden kaum
- die Helligkeit ist völlig ausreichend
- subjektiv minimal rötlich
- kein störendes Displaybleeding (Screenbleeding)
In meinen Augen die Displayoption der Wahl. Eben dieses Panel war auch im X1 Gen 12 verbaut,
Lautsprecher / Soundkarte:
Die Kombination Windows 11, Realtek-Treiber und Dolbyzauberei? Löblicherweise funktioniert es diesmal (ohne Störgeräusche). Musik klingt angenehm und die Wiedergabe von Filmen kann man mit etwas Hall aufhübschen lassen. Unter Linux Fedora 40 war der Sound ebenfalls in Ordnung, etwas weniger Bass, aber ebenfalls fehlerfrei.
Rechenleistung, Lüfter und Abwärme:
Recht „unspektakulär“ die Benchmarkergebnisse unter Windows 11 auf maximale Leistung im Netzbetrieb. Erst einmal die Einzelergebnisse:
PCMark 10 -> 5665
Das Ergebnis als Pdf: https://nbreview.de/wp-content/uploads/2024/06/T14i_G5_2024-06_Pcm10.pdf
3DMark (Time Spy) -> 1818
Furmark -> 999 pts
Benchmark | T14 G5 | T14 G4 | G5 / G4 |
PC Mark | 5665 | 5107 | 111 % |
3D Mark (TimeSpy) | 1818 | 1399 | 130 % |
FurMark FullHd (gerundet) | 17 fps | 20 fps | 85 % |
Also im Bereich des “Üblichen”. FurMark würde ich jetzt nicht überbewerten.
Die Abwärme?
Nicht Ideal, aber o.k.. Am Testgerät lief der Lüfter unter Windows mehr oder weniger die ganze Zeit zumindest auf Stufe 1, diese ist aber etwas ruhiger als bei den Vorgängern. Gut möglich das Lenovo die
Lüftersteuerung durch ein Biosupdate noch ein wenig justieren wird. Zum Testzeitpunkt war Bios 1.05 aktuell. Dafür ist das Kühlsystem unter Last nicht so stark überfordert. Die Bodenplatte heizt sich kaum auf und die Handballenauflage und die Tasten erhitzen sich nicht übermäßig! Unter Last ist der Lüfter aber “nervig”.
Storage:
Die SSD stammt diesmal von Western Digital (WD PC 740) Sie ist etwas langsamer als die 1 TB Laufwerke von Samsung oder Kioxia, aber ehrlich gesagt merkt man es kaum.
Novum, es gab das erste mal ein Update für die Firmware der SSD.
[Problem fixes]
WD SN740
PCIe Gen4 equaliztion process and system atability improvement.
Bug fix for command complition delay.
https://download.lenovo.com/pccbbs/mobiles/fwnva68.html
Reparierbarkeit:
Thinkpads sind ja seit eh und je sehr gut wart- und reparierbar. Lenovo hat aber diesmal wieder zwei Ram-Slots spendiert und den Akkuwechsel zusätzlich vereinfacht. Nice!
Windows 11 lief auf dem Testgerät absolut rund.
Linux:
Lenovo bietet das T14 Gen 5 bisher noch nicht mit Linux an. Warum eigentlich nicht? Um die Linuxkompatibilität zu testen habe ich Fedora 40 installiert. Entgegen meiner Befürchtungen wird die Hardware komplett erkannt und Linux läuft ohne größere Probleme. Es gab auch just ein Firmwareupdate auf Version 1.06:
CHANGES IN THIS RELEASE
Version 1.06 (UEFI BIOS)
1.05 (ECP)
This is the initial release.
[Important updates] Nothing
[New functions or enhancements]
- Add "Energy Efficient Turbo" option in ThinkPad Setup - Config - Power that allows customer to adjust the CPU optimal turbo frequency.
[Problem fixes] Nothing
und einen neuen Kernel (6.9.5). Mit dieser Kombination funktioniert das Runterfahren nicht, das Book schaltet sich nicht aus, sondern startet neu***. Man muß also manuell abschalten. Recht nervig. Das sollte noch behoben werden. Unstimmig empfand ich die Mausbeschleunigung des Trackpoints (unter Ubuntu 24 ebenfalls). Alles in allem relativ kleine Kinderkrankheiten, andere Fehler konnte ich nicht feststellen. Der ermittelte Stromverbrauch mit WLan und Firefox betrug um die 5 Watt!
*** Unter Ubuntu 24.04 LTS klappt das Runterfahren. Der Trackpoint verhält sich leider ähnlich.
Fazit:
Unter Windows performt das neue T14 wie ich es vom X1 Gen 12 erwartet hätte. Unter Linux stört einzig der Trackpoint ein wenig (oder ein wenig mehr). Alles in allem ein wirklich gutes Thinkpad!
- für Debian Bookworm würde ich zum T14i Gen 4 raten: https://nbreview.de/thinkpad-t14-gen-4-review/
- die Trackpointsteuerung sollte sich durch Treiberanpassungen und / oder die Firmware noch verbessern. Das Toupad lief dafür fehlerfrei.
Positiv:
- tolles Display
- beide USB-C Buchsen gleichzeitig nutzbar.
- sehr gutes Touchpad
- gute (wechselbare) Tastatur
- brauchbare Lautsprecher
- gute Windowsunterstützung
- zwei Ram-Slots
- der Akku darf offiziell vom Endanwender gewechselt werden
Negativ:
- teurer als der Vorgänger
- noch kleine Kinderkrankheiten unter Linux
- die SSD ist relativ langsam (Meckern auf hohem Nivau)
Neutral:
- Klappe am Netzwerkport
- es braucht eine sehr neue Linuxversion (ab Kernel 6.8)