Das Testgerät
Die wichtigsten Eckdaten:
Intel Core i5-1335U / 16 GB Ram (DDR5) verlötet (ein Slot Frei, max. 48GB) / 1 TB SSD / 14″ WUXGA IPS (1920 x 1200) 400 nits / 2x Thunderbolt 4 / ohne Betriebssystem
Größe und Gewicht:
317.7 x 226.9 x 17.9 mm, 1.43 kg
inklusive 3 Jahre Vor-Ort Premier Garantie
Das Gerät:
Der erste Eindruck:
Gut! Etwas weniger breit als die Vorgänger bis Gen2, dafür etwas höher und auch etwas dicker. Deckel und Handballenauflage sind gummiert. Für große Hände ist die Auflagefläche aber schon zu klein. Wo dasT490s gerade noch reicht, fehlen hier links und rechts gefühlt ein bis zwei cm. Apropos Gefühl: die Haptik ist ausgesprochen angenehm. Besonders verwindungssteif sind aber weder Displaydeckel noch die Base. Insgesamt wertig und schick. Die Schnittstellen sind jeweils links und rechts angeordnet, mit Ausnahme des Simkarten-Slots, der sich an der Rückseite befindet. Das Gehäuse entspricht recht genau dem T14 Gen 3: https://nbreview.de/thinkpad-t14-gen-3-intel-testbericht/
Die Eingabegeräte:
Das Tastenfeld ist grob 27,5 cm breit und einige Tasten links und rechts sind etwas kleiner (ä, ü,+ usw.), wie schon beim X390 oder auch T16. Die Eingabe wird dadurch aber kaum erschwert. Persönlich vermisse ich ein wenig Hub. Druckpunkt und Hintergrundbeleuchtung sind aber vorhanden, und alles in allem ist eine angenehme Eingabe möglich.
Das Touchpad ist 11,5 cm breit und die Maustasten sind nahezu plan. Die Oberfläche ist sehr glatt und angenehm. Trackpoint und Touchpad ließen sich wirklich perfekt nutzen. Nach wie vor einfach erstklassig!
Das Display
Das verbaute Display stammt von AUO (AUO B140UAN02.1)
Einfach ein Traum!
Meine Wahrnehmung während der Tests:
- super Kontrast
- scharfe Schriften
- satte Farben
- unter Windows (mit 125% Skalierung) läßt sich gut arbeiten, und die Augen ermüden kaum
- die Helligkeit ist völlig ausreichend
- Videos laufen flüssig
- gute Schaltzeiten (einen Nachzieheffekt konnte ich nur am Panel des T490 beobachten https://nbreview.de/test-thinkpad-t490/)
- kein/kaum störendes Displaybleeding (Screenbleeding)
Lautsprecher / Soundkarte:
Die Lautsprecher sitzen oberhalb der Tastatur und klingen mäßig bis ok. Die Dolbysoftware stellte die Lautstärke unter Windows 10 aber konstant auf 100%, nicht schön 🙁 ,also habe ich ohne die Softwarezauberei getestet. Unter Windows als auch Linux i.O., aber nicht berühmt.
Rechenleistung, Lüfter und Abwärme:
Recht „unspektakulär“ die Benchmarkergebnisse unter Windows 10 auf maximale Leistung im Netzbetrieb. Erst einmal die Einzelergebnisse:
PCMark 10 -> 5107
Das Ergebnis als Pdf: https://nbreview.de/wp-content/uploads/2023/07/T14G4_Intel_Pcm10.pdf
3DMark (Time Spy) -> 1399
Furmark -> 1193
Cinebench R23 -> 7198
Benchmark | T14 G4 | T16 Intel | T14 / T16 |
PC Mark | 5107 | 4694 | 109 % |
3D Mark (TimeSpy) | 1399 | 1167 | 120 % |
Cinebench R23 (Multi-Core) | 7198 pts | 6352 pts | 113 % |
FurMark FullHd (gerundet) | 20 fps | 20 fps | 100 % |
Im Mittel 110 Prozent der Leistung des getesteten T16 Gen 1 Intel. Also im Bereich des „Üblichen“. 😉
Die Abwärme?
Leider alles andere als Ideal. Am Testgerät lief der Lüfter mehr oder weniger die ganze Zeit zumindest auf Stufe Eins. Die Kühlung ist definitiv „aktiv“, dies äußert sich z.B. durch den konstant drehenden Lüfter direkt nach dem Einschalten. Leider gab es insgesamt nur zwei Betriebsarten, die das T14 Gen 4 wirklich leise werden lassen:
- leichte Last im Netzbetrieb mit TPFanControl im Modi “smart”
- leichte bis mittlere Last im Batteriebetrieb unter Windows und Linux
Ohne Eingriffe dreht der Lüfter leider fast immer auf Stufe 1 und die ist schon deutlich hörbar… 🙁 Es reicht schon ohne Last das Netzkabel wieder anzustecken um den Ventilator zu starten. Gut möglich das Lenovo die Lüftersteuerung durch ein Biosupdate noch ein wenig justieren kann. Zum Testzeitpunkt war Bios 1.32 aktuell.
Dafür ist das Kühlsystem unter Last nicht so stark überfordert.
- die Bodenplatte heizt sich kaum auf
- die Handballenauflage und die Tasten erhitzen sich nur minimal!
- der Lüfter ist dann aber wirklich nervig
Storage:
Die SSD stammt diesmal von Kioxia (KXG8AZNV1T02 LA), einem japanischem Unternehmen, ist also „highly advanced“! 😉 Nein, Spaß beiseite „Made in japan“ hält hier was es verspricht und an der SSD gibt es aus Testersicht nichts zu bemängeln. Lesend wird die PCIe 4 Schnittstelle fast ausgereizt und Schreibraten bis 5340 MB/s auf einer Bitlocker verschlüsselten Partition sind wirklich extrem gut. Hier das zugehörige Datenblatt: https://nbreview.de/wp-content/uploads/2023/07/cSSD-XG8-product-brief.pdf
Einen SD-Cardreader sucht man leider vergeblich, finde ich persönlich schade.
Debian 12.1 lief auf dem Gerät auch ganz vorzüglich, hier die Transferrate im Batteriebetrieb:
~# hdparm -tT /dev/nvme0n1
/dev/nvme0n1:
Timing cached reads: 37626 MB in 2.00 seconds = 18843.89 MB/sec
Timing buffered disk reads: 6718 MB in 3.00 seconds = 2239.30 MB/sec
Mein T490s zum Vergleich:
root@t490:~# hdparm -tT /dev/nvme0n1
/dev/nvme0n1:
Timing cached reads: 15542 MB in 2.00 seconds = 7784.76 MB/sec
Timing buffered disk reads: 4108 MB in 3.00 seconds = 1369.23 MB/sec
Ok … das T490s war auch schon mal schneller….
Der Vollständigkeit halber noch mal das glmark2 Ergebnis:
glmark2 Score: 5301
Auch im grünen Bereich, und diesmal ohne Spulenfiepen!
Praxis:
Windows 10 lief auf dem Testgerät absolut rund. Die nichtfunktionierende Dolbysoftware mal außen vor. Hauptsächlich habe ich mich diesmal mit Debian 12 vergnügt. Die Kurzform: Works, und zwar richtig gut. Einzig die Micmute-Led läßt sich ausschließlich manuell ein- und ausschalten. Die nervige Power-Led ließ sich mit folgendem Befehl lahm legen:
root@debian:~# echo 0 > /sys/class/leds/tpacpi::power/brightness
Hier noch die Kommandos für die Microfonleuchte:
root@debian:~# echo 0 > /sys/class/leds/platform::micmute/brightness
echo 1 > /sys/class/leds/platform::micmute/brightness
Ein kurzer Versuch mit dem neusten Kernel brachte leider keine Veränderung:
Unter Debian Stable sollte man normalerweise keine Pakete aus anderen Releases installieren, aber mit dem Kernel geht es trotzdem:
apt -t experimental install linux-image-amd64
Schon toll, nagelneue Hardware und Debian unterstützt diese komplett. Aus dem Standby wachte das Thinkpad auch zuverlässig auf.
Ja die Akkulaufzeit: Debian schätzt just 4h und 13min bei 48 Prozent bei leichter Last. Das kommt hin, mehr als acht Stunden würde ich aber nicht erwarten.
Fazit / Bewertung:
Wirklich feine Hardware zum günstigen Kurs (1049 € für Studenten und Schüler). Die Lautsprecher sind bei anderen Thinkpads meist auch nicht besser. Einzig der Lüfter dürfte ruhig ein wenig leiser sein.
Positiv:
- tolles Display
- beide USB-C Buchsen gleichzeitig nutzbar.
- sehr gutes Touchpad
- super SSD
- günstig
- Ethernet an Gerät
- sehr gute Linuxunterstützung
- günstig
Neutral:
- Gewicht
- durchwachsene Akkulaufzeit
- Tastatur
Negativ:
- lauter Lüfter
- “dauerlaufender” Lüfter