Die T-Serie ist das wohl klassischste ThinkPad, wird sie doch als das Business-Notebook schlechthin gesehen. Erhältlich mit einem 14″- und 15″- bzw. mittlerweile 16″-Display decken die T-ThinkPads vielfältige Anwendungszwecke ab. Seit 2009 wurde die T-Serie um das mit einem „s“ hervorgehobene, flachere und leichtere Slim-Modell ergänzt, während es von 2004 bis 2017 auch einen als Workstation ausgerichteten oder später zumindest leistungsfähigeren Performance-Ableger, das „p“-Modell, gab. Diese Modelle überlappten später deutlich mit der W-Serie, welche nun durch die P-Serie ersetzt wurde.
Im aktuellen Modellzyklus bietet Lenovo mit dem T14, T14s und T16 drei verschiedene T-Modelle an. Wir testen hier das ThinkPad T14 Gen 3 mit Alder Lake P-CPU und vergleichen Core i5 mit Core i7. Alternativ ist das T14 Gen 3 auch mit AMD Ryzen verfügbar.
Die wichtigsten technischen Daten des Testgeräts lauten:
ThinkPad | T14 Gen 3 – Typ 21AJS00300 (Core i5) bzw. 21AJS00400 (Core i7 + dGPU) |
CPU | Intel Core i5-1240P bzw. Intel Core i7-1260P, 12-Core |
RAM | 16 GB DDR4, 3200 MHz, verlötet – 1 Slot frei |
Display | 14″ 1920×1200 (WUXGA), IPS, 400 nits, 800:1 Kontrast |
Grafik | Intel Iris Xe Graphics (Core i5) Intel Iris Xe Graphics + Nvidia GeForce MX550, 2GB GDDR6 (Core i7) |
Gewicht | 1.36 kg (Core i5) bzw. 1.43 kg (Core i7) |
Preis | 1.399 Euro (Core i5) bzw. 1.699 Euro (Core i7) (Studentenprogramm) |
Gehäuse
Das ThinkPad T14 ist eindeutig als Teil der T-Serie zu erkennen: Die Verarbeitung des Gehäuses ist auf hohem Niveau, es fühlt sich durch die verwendeten Oberflächen sehr wertig an. Bis auf die Abdeckung des Displayrahmens sind alle Teile gummiert, wenn auch nicht ganz so weich wie bei Lenovos Flaggschiff, der X1-Serie. Dadurch wirkt sie weniger anfällig für Kratzer, zieht aber ebenso stark Fingerabdrücke an. Lenovo verwendet bei unseren Testgeräten mit schwarzem Gehäuse ein Verbundmaterial aus Kunststoff, Glasfaser und Carbonfaser – die silberne Variante des T14 wird aus Aluminium gefertigt und ist dadurch etwas schwerer.
Eine Eigenheit des T14: Bei Modellen mit integrierter GPU wird eine Bodenplatte aus Kunststoff eingesetzt, während Modelle mit dedizierter GPU eine Bodenplatte aus Aluminium erhalten, was die Wärmeableitung deutlich verbessert (mehr dazu später). Wer diese an einem Modell mit integrierter GPU nachrüsten möchte, kann das tun, die Bodenplatten sind 1:1 austauschbar. Das konstruktiv baugleiche P14s (auch hierzu später mehr) erhält immer eine Bodenplatte aus Aluminium.
Dank einer idealen Gewichtsverteilung lässt sich das Display einwandfrei öffnen und wird von zwei kleinen Dropdown-Scharnieren gehalten, die dennoch einen Öffnungswinkel von 180° erlauben. Lenovo ist beim T14 Gen 3 wieder zu einem Display im 16:10-Format gewechselt, das den Platz im Displaydeckel deutlich besser ausnutzt – die Ränder fallen auf allen Seiten erfreulich klein aus. Über dem Display verbaut Lenovo die Webcam mit Infrarot-Lichtquelle, die mit dem im Displayrand eingelassenen ThinkShutter abgedeckt werden kann, und zwei Mikrofone.
Über der Tastatur findet sich ein Gitter, unter dem die zwei Dolby Audio-Lautsprecher sitzen. Die weiße Betriebs-LED ist ins Gitter integriert und fungiert gleichzeitig als Anzeige für den direkt rechts davon sitzenden, im Einschalter integrierten Fingerabdruckleser, kann also auch grün oder rot leuchten.
Das T14 Gen 3 setzt auf eine recht breite Ausstattung an Anschlüssen: Geladen wird das Gerät über USB Typ C und somit einen der zwei Thunderbolt 4-Anschlüsse auf der linken Gehäuseseite, die USB 4 mit 40 GBit/s, Power Delivery 3.0 und DisplayPort 1.4 unterstützen. Auch stehen zwei USB Typ A-Anschlüsse nach dem Standard USB 3.2 Gen 1 zur Verfügung, einer davon (links am Gehäuse) unterstützt Always On-Charging von USB-Geräten. Auch zum Anschließen externer Monitore und für eine Netzwerkverbindung hat man die Wahl – Lenovo verbaut beim T14 Gen 3 weiterhin einen Ethernet-Port (GBit) und einen HDMI-Port, der bis zu 4K bei 60 Hz ausgeben kann. Abgerundet werden die Anschlüsse durch einen 3.5mm-Headsetanschluss und einen Smartcard-Leser (nicht alle Modelle). Unsere Testgeräte sind ebenfalls für WWAN vorbereitet, daher findet sich an der Gehäuserückseite ein Slot für eine Nano-SIM-Karte.
Leider fehlt dem T14 ein SD- oder zumindest microSD-Kartenleser. Hierfür wäre – außer als Option anstelle des Smartcard-Lesers – vermutlich jedoch auch kein Platz gewesen, wird doch der komplette verbliebene Platz auf der rechten Gehäuseseite durch den Lüfterauslass eingenommen. Für Rechtshänder, die eine externe Maus nutzen, bedeutet das einen warmen Luftstrom an der Hand.
Auf der Unterseite befindet sich eine große Wartungsklappe, nach deren Entfernen man den Lüfter reinigen sowie die M.2-2280-SSD, die M.2-WWAN-Karte und einen RAM-Riegel ersetzen kann. Auch der Akku kann nach dem Lösen von vier Schrauben entnommen werden. Da das T14 mit zwei verschiedenen Akkus – 39 Wh und 52 Wh – erhältlich ist, ist davon auszugehen, dass der kleine Akku einfach nachträglich durch den großen ersetzt werden kann.
Tastatur
Das ThinkPad T14 Gen 3 besitzt eine Tastatur mit 1.5 mm Hub, die ein sehr angenehmes Tippgefühl vermittelt. Lenovo verbaut wie üblich unterschiedliche Hersteller, so hat unser Testgerät mit Core i7 einen sehr satten Anschlag beim Tippen und überzeugt insgesamt durch die Bank – das Testgerät mit Core i5 hat einen etwas weniger klar definierten Anschlag gezeigt und wies ein etwas helleres Geräusch beim Tippen auf. Auf beiden Geräten lässt sich aber angenehm auch lange am Stück tippen.
Interesanterweise hat Lenovo die Form der Tasten leicht geändert – diese sind nun an der unteren Kante weniger abgerundet, die gesamte untere Tastenreihe sowie Tasten wie Shift und Caps Lock verlieren die Abrundung sogar komplett und sind rechteckig mit abgerundeten Ecken.
Die Tastatur ist natürlich wie gewohnt in zwei Helligkeitsstufen hintergrundbeleuchtet, die per Fn-Leertaste durchgeschaltet werden können. Die Tasten „Strg“ und „Fn“ können je nach Präferenz im BIOS getauscht werden. Die Tastatur ist gegen Flüssigkeiten geschützt, nähere Angaben hierzu macht Lenovo nicht.
TrackPoint und Touchpad
TrackPoint und Touchpad des T14 Gen 3 werden, wie mittlerweile üblich, von ELAN hergestellt. Der Trackpoint des T14 Gen 3 funktioniert einwandfrei und überzeugt unseren Tester sofort, nachdem mittlerweile auch die TrackPoint-Empfindlichkeit wieder getrennt vom Touchpad eingestellt werden kann – das sind klassische ThinkPad-Qualitäten. Etwas gewöhnen müssen sich Nutzer älterer ThinkPads vermutlich an die TrackPoint-Tasten, die nun, wie von der X1-Serie schon länger bekannt, komplett flach und in die Aussparung des Touchpads integriert, also minimal weiter von der Tastatur entfernt sind. Diese Gewöhnung stellt sich jedoch schnell ein. Die mittlere Taste wird wie gewohnt haptisch hervorgehoben.
Lenovo verbaut beim T14 Gen 3 ein „glas-ähnliches“ Touchpad mit Mylar-Oberfläche, das 115x61mm groß ist. Auch das Touchpad überzeugt unseren Tester, es lässt sich angenehm bedienen und weist einen sehr satten Klick auf. Die Mylar-Oberfläche fühlt sich tatsächlich sehr ähnlich zu Glas an, hier muss sich aber über die Jahre zeigen, wie abnutzungsresistent sie ist – bei einem Glas-Touchpad stellt sich diese Frage nicht.
Display
Das ThinkPad T14 Gen 3 kann mit verschiedensten Displayoptionen bestellt werden. So stehen folgende Optionen zur Wahl:
- ein WUXGA-Panel (1920×1200) mit 300 nits Helligkeit, 45% NTSC-Abdeckung, mit und ohne Touch,
- ein WUXGA-Panel (1920×1200) mit 400 nits Helligkeit, 100% sRGB-Abdeckung, ohne Touch
- ein WUXGA-Panel (1920×1200) mit 500 nits Helligkeit, 100% sRGB-Abdeckung, mit Touch und ThinkPad Privacy guard
- ein 2.2K-Panel (2240×1400) mit 300 nits Helligkeit, 100% sRGB-Abdeckung, ohne Touch
- ein 4K-Panel (3840×2400) mit 500 nits Helligkeit, glänzend, 100% DCI-P3-Abdeckung, mit Touch, Dolby Vision und DisplayHDR 400
Unsere Testgeräte waren mit dem WUXGA-Panel mit 100% sRGB-Abdeckung ohne Touch ausgestattet, wobei es sich um das Modell B140UAN02.1 des Herstellers AUO handelt. Laut Vermessung mit einem Datacolor Spyder 5 Pro deckt das Panel 100% des sRGB-Farbraums und 84% des Adobe RGB-Farbraums sowie 79% von NTSC und 86% von DCI-P3 ab – damit eignet sich das Panel einwandfrei zur Bildbearbeitung, solange nicht der komplette, erweiterte Adobe RGB-Farbraum benötigt wird. Die Messwerte bestätigen den sehr guten Bildeindruck unseres Testers.
Die Helligkeitsregelung deckt einen Bereich von 4.1 cd/m² (bzw. nits) bis zu 380.5 cd/m² ab. Damit bleibt es nur knapp hinter der Erwartung zurück. Bei 50% eingestellter Helligkeit leuchtet das Display mit 85.2 cd/m², bei 70% mit 148.9 cd/m². Die Helligkeit reicht auch einwandfrei aus, um in einer hellen Umgebung oder draußen zu arbeiten, bei direkter Sonneneinstrahlung kann man jedoch nichts mehr erkennen.
Audio, Kamera und Biometrie
Lenovo verbaut im T14 Gen 3 zwei 2W-Lautsprecher, die oberhalb der Tastatur positioniert sind und nach oben abstrahlen. Das System ist Dolby Audio-zertifiziert und lässt sich über die Dolby Access-App anpassen, welche weniger Funktionen als die Dolby Atmos-App bietet. Auch das Klangerlebnis bleibt deutlich hinter einem Dolby Atmos-System wie beispielsweise im ThinkPad X1 Carbon zurück. Die Lautsprecher sind zwar laut und können somit auch einen größeren Konferenzraum beschallen – Details insbesondere in den Mitten und Höhen verwaschen jedoch oder fehlen. Bässe sind nicht besonders stark. Nutzer sind somit gut damit beraten, zum Film- oder Musikgenuss Kopfhörer mit dem Gerät zu verbinden.
Das T14 Gen 3 besitzt zwei Weitfeldmikrofone, deren Klangbild durch Dolby Voice verbessert wird. In einer Videokonferenz traten keine Verständnisprobleme auf, auch wenn unser Tester etwas weiter vom Notebook entfernt war.
Mit dem 2022er-Lineup hat Lenovo endlich den meisten Modellen eine Webcam mit 1080p-Auflösung spendiert, so auch dem T14 Gen 3. Bei guter Beleuchtung ist der Unterschied sehr deutlich sichtbar – das Bild hat mehr Details, die von ThinkPads gewohnte Verwaschenheit gehört der Vergangenheit an. Auch Farben fallen deutlich kräfter aus. In dunkler Umgebung tendiert die Kamera dennoch schnell zu starkem Bildrauschen, was der kleinen Sensorgröße geschuldet ist. Auch der Windows Hello-Login mit Gesichtserkennung wird unterstützt, wozu die Kamera in einen IR-Modus umschaltet. Der notwendige IR-Projektor sitzt neben der Kamera. Das Einloggen per Gesichtserkennung funktioniert wie gewohnt einwandfrei und schnell – gleiches gilt für den im Einschalter integrierten Fingerabdrucksensor.
Konnektivität
Das ThinkPad T14 Gen 3 nutzt laut PSREF zwei verschiedene WLAN-Chips, Intel AX211 oder Qualcomm NFA-725A. Beide Chips unterstützen WiFi-6E (802.11ax, 2×2) sowie Bluetooth 5.2. In unseren Testgeräten war die Intel-Option verbaut, zudem sind die Geräte für WWAN vorbereitet, was nicht für alle T14 Gen 3 gilt. Es besteht keine Option auf 5G – lediglich 4G wird durch zwei verschiedene M.2-Karten unterstützt, eine Fibocom L860-GL-16 (LTE CAT16) oder eine Quectel EM05-G (LTE CAT4). Ein nativer Ethernet-Anschluss ist vorhanden (Intel I219-LM mit vPro oder I219-V ohne vPro), ebenso NFC, die Antenne hierfür sitzt im Touchpad.
Technische Daten
| Testgerät | Alternativen/Maximal |
CPU | Intel Core i5-1240P, 12 Cores/16 Threads (4x P-Core, 1.7-4.4 GHz & 8x E-Core, 1.2-3.3 GHz) Intel Core i7-1260P, 12 Cores/16 Threads (4x P-Core, 2.1-4.7 GHz & 8x E-Core, 1.5-3.4 GHz) | Alder Lake-U, 15W (TDP-Up auf 20W): Core i5-1235U Core i5-1245U Core i7-1255U Core i7-1265U Alder Lake-P, 28W (TDP-Down auf 20W): Core i5-1250P Core i7-1270P Core i7-1280P |
RAM | 16GB DDR4-3200 (verlötet) 1 RAM-Slot frei | 8GB DDR4-3200 (verlötet) bis zu 40/48 GB maximal |
Display | WUXGA (1920×1200), 400 nits, 100% sRGB, ohne Touch | WUXGA (1920×1200), 300 nits, 45% NTSC, ohne/mit Touch WUXGA (1920×1200), 500 nits, 100% sRGB, mit Touch, ThinkPad Privacy Guard 2.2K (2240×1400), 300 nits, 100% sRGB, ohne Touch 4K (3840×2400), 500 nits, glänzend, 100% DCI-P3, mit Touch, Dolby Vision, DisplayHDR 400 |
Grafik | Intel Iris Xe Graphics Nvidia GeForce MX550, 2GB (nur i7-Modell) | |
HDD/SSD | 512GB (i5) bzw. 1TB (i7) M.2 2280 NVMe SSD, PCIe 4.0 x4 | Optionen ab 256GB bis 2TB |
WLAN | Intel AX211 Wi-Fi 6E (802.11ax, 2×2) | Qualcomm NFA-725A Wi-Fi 6E (802.11ax, 2×2) |
Bluetooth | 5.2 | – |
WWAN | Aufrüstbar | Nicht WWAN-Ready Fibocom L860-GL-16, 4G LTE CAT16 Quectel EM05-G, 4G LTE CAT4 |
Schnittstellen | 2x TB4/USB 4 (Typ C), mit Unterstützung für PD 3.0 und Displayport 1.4 2x USB 3.2 Gen 1 (Typ A), davon 1x Always On HDMI (bis 4K/60 Hz) Ethernet 3.5mm-Headsetbuchse Smartcard-Reader NFC | – |
Biometrie | Windows Hello Infrarot-Kamera Fingerabdruckleser | ohne Windows Hello |
Audio | 2x 2W, Dolby Audio 2x Weitfeld-Mikrofon mit Dolby Voice | – |
Webcam | 1080p-Webcam | 720p-Webcam |
Akku | 52 Wh | 39 Wh |
Netzteil | 65W USB-C | 45W USB-C 65W USB-C, Slim |
OS | Windows 11 Pro | Windows 11 Home Linux Ohne OS |
Hardware
Wir haben für diesen Testbericht zwei verschiedene Konfigurationen des T14 Gen 3 getestet: Einerseits ein Modell mit Core i5-1240P und integrierter Grafik – bei diesem Modell verbaut Lenovo einen schwächeren Kühler mit nur einer Heatpipe sowie eine Bodenplatte aus Kunststoff. Dem gegenübergestellt haben wir ein T14 mit Core i7 und dedizierter Nvidia-Grafik – dieses besitzt einen Kühler mit zwei Heatpipes sowie eine Bodenplatte aus Metall. Im Laufe der Tests hat sich weiterhin herausgestellt, dass Lenovo die Alder Lake P-CPUs mit einer Design-TDP von 28W nach wenigen Minuten (Power Limit 1, PL1) auf 20W einschränkt, wodurch die Leistung erheblich begrenzt wird. Die CPU-Temperatur bleib aber mit knapp 70 Grad noch mehr als im grünen Bereich, es handelt es sich also ausschließlich um Power Limit-Throttling. Wir haben daher einige Tests auch mit einem mittels Throttlestop auf 35W angehobenen PL1 durchgeführt, um das Potential der CPUs und Kühlsysteme zu testen.
Mehr zu den Unterschieden zwischen den Modellen und den Vergleich zum P14s erklären wir am Ende des Testberichts.
CPU
Core i5, integrierte GPU
Wir haben wie üblich einen einstündigen Benchmark mit Cinebench R20 durchgeführt. Im Netzbetrieb wurden im Multicore-Benchmark durchschnittlich 2631 Punkte und im Singlecore-Benchmark 619 Punkte erreicht. Ein Multicore-Verhältnis geben wir seit Alder Lake nicht mehr an. Der Wert im ersten Durchlauf liegt mit 3823 Punkten im Multicore-Benchmark deutlich höher und fällt ab dem vierten Durchlauf deutlich ab, im fünften Duchlauf werden nur noch 2796 Punkte erreicht. Im Singlecore-Benchmark ist der erste Durchlauf mit 627 Punkten sehr ähnlich. Das zeigt, dass das Gerät mit Singlecore-Last problemlos klar kommt, während die CPU bei Multicore-Last schnell eingeschränkt wird. Hier zeigt sich deutlich der Effekt der TDP-Begrenzung.
Im Akkubetrieb (Einstellung „Höchstleistung“) erreicht der Core i5-1240P im Multicore-Benchmark durchschnittlich 2410 Punkte und im Singlecore-Benchmark 599 Punkte. Der Wert im ersten Durchlauf liegt mit 2953 Punkten im Multicore-Benchmark etwas höher, fällt aber schon im dritten Duchlauf auf 2395 Punkte ab, im Singlecore-Benchmark liegt auch der erste Durchlauf bei 600 Punkten. Im Akkubetrieb wird die TDP also etwas mehr eingeschränkt als im Netzbetrieb.
Wie bereits erwähnt, haben wir das PL1 manuell auf 35W angehoben. Damit ergibt sich im Netzbetrieb eine durchschnittliche Multicore-Leistung von 3336 Punkten und eine Singlecore-Leistung von 595 Punkten – die Multicore-Leistung steigt also (bei 75% mehr Leistungsaufnahme) um 26% an. Für Multicore-optimierte Anwendungen kann dies durchaus einen erheblichen Unterschied darstellen, aufgrund des enormen Stromverbrauchs aber wirklich nur im Netzbetrieb sinnvoll.
In einem 20-minütigen Durchlauf von Cinebench R23 erreichte das Gerät mit normalen Power Limits 6254 Punkte im Multicore-Benchmark und 1576 Punkte im Singlecore-Benchmark. Das Anheben des Powerlimits auf 35W konnte das Multicore-Ergebnis um 21% auf 7617 Punkte erhöhen, während das Singlecore-Ergebnis mit 1547 Punkten fast unverändert geblieben ist.
Schließlich haben wir auch die Geekbench-Benchmarks durchgeführt. Im Geekbench 4 hat das Core i5-Gerät einen Multicore-Score von 27427 Punkten und einen Singlecore-Score von 6680 Punkten erreicht, im Geekbench 5 einen Multicore-Score von 6202 Punkten und einen Singlecore-Score von 1570 Punkten.
Core i7, dedizierte GPU
Auch hier haben hier einen einstündigen Benchmark mit Cinebench R20 durchgeführt. Im Netzbetrieb wurden im Multicore-Benchmark durchschnittlich 2845 Punkte und im Singlecore-Benchmark 640 Punkte erreicht. Der Wert im ersten Durchlauf liegt, wie bereits beim Core i5-1240P, mit 4417 Punkten im Multicore-Benchmark deutlich höher und fällt ab dem vierten Durchlauf deutlich ab, im fünften Duchlauf werden nur noch 3313 Punkte erreicht. Im Singlecore-Benchmark ist der erste Durchlauf mit 657 Punkten sehr ähnlich. Auch hier zeigt sich der Effekt der TDP-Begrenzung sehr deutlich
Im Akkubetrieb (Einstellung „Höchstleistung“) erreicht der Core i7-1260P im Multicore-Benchmark durchschnittlich 2762 Punkte und im Singlecore-Benchmark 636 Punkte. Der Wert im ersten Durchlauf liegt mit 3633 Punkten im Multicore-Benchmark wieder höher, fällt aber im fünften Duchlauf auf 3028 Punkte ab, im Singlecore-Benchmark liegt der erste Durchlauf bei 654 Punkten. Im Akkubetrieb wird die TDP auch bei diesem Gerät etwas mehr eingeschränkt als im Netzbetrieb.
Mit auf 35W angehobener TDP ergibt sich im Netzbetrieb eine durchschnittliche Multicore-Leistung von 3631 Punkten und eine Singlecore-Leistung von 636 Punkten – wie beim Core i5-1240P steigt die Multicore-Leistung also (bei 75% mehr Leistungsaufnahme) um 27%. Die Singlecore-Leistung profitiert nicht.
Zwischen beiden Geräten – Core i5-1240P mit integrierter GPU und Core i7-1260P mit dedizierter GPU – besteht ein CPU-Leistungsunterschied von 10%. Nachdem die thermischen Grenzen der Systeme fast nie ausgelotet werden, ist dieser größtenteils auf den tatsächlichen Performancegewinn beim Core i7-1260P zurückzuführen.
GPU
Core i5, integrierte GPU
Unser Testgerät mit Core i5-1240P nutzt lediglich die integrierte Grafikeinheit Intel Iris Xe Graphics. Wir haben einige Benchmarks aus der 3DMark-Suite getestet:
3DMark Night Raid v1.1 | 10.265 |
Graphics Score | 11.412 |
CPU Score | 6.542 |
3DMark Fire Strike Extreme v1.1 | 1.252 |
Graphics Score | 1.272 |
Physics Score | 18.842 |
Combined Score | 498 |
3DMark Fire Strike Ultra v1.1 | 682 |
Graphics Score | 658 |
Physics Score | 12.512 |
Combined Score | 318 |
3DMark Fire Strike v1.1 | 2.702 |
Graphics Score | 3.024 |
Physics Score | 19.220 |
Combined Score | 876 |
3DMark Time Spy Extreme v1.2 | 1.954 |
Graphics Score | 1.784 |
CPU Score | 4.269 |
3DMark Time Spy v1.2 | 1.184 |
Graphics Score | 1.049 |
CPU Score | 4.451 |
3DMark Wild Life Extreme v1.0 | 2.090 |
3DMark Wild Life v1.0 | 7.193 |
Weiterhin haben wir die Geekbench Compute-Benchmarks in Version 4, wo 31.611 Punkte erreicht wurden, und in Version 5 mit einem Ergebnis von 11.656 Punkten durchgeführt.
Core i7, dedizierte GPU
In unserem Core i7-Testgerät ist zusätzlich zur integrierten Intel Iris Xe Graphics eine Nvidia GeForce MX550 mit 2GB VRAM verbaut. Auch hier haben wir 3DMark-Benchmarks getestet, wobei Fire Strike Ultra v1.1 mit der GeForce MX550 nicht kompatibel war.
3DMark Night Raid v1.1 | 20.000 |
Graphics Score | 29.561 |
CPU Score | 7.061 |
3DMark Fire Strike Extreme v1.1 | 2.286 |
Graphics Score | 2.263 |
Physics Score | 16.745 |
Combined Score | 1.932 |
3DMark Fire Strike v1.1 | 5.533 |
Graphics Score | 5.863 |
Physics Score | 16.330 |
Combined Score | 2.293 |
3DMark Time Spy Extreme v1.2 | 1.954 |
Graphics Score | 1.784 |
CPU Score | 4.269 |
3DMark Time Spy v1.2 | 2.495 |
Graphics Score | 2.290 |
CPU Score | 5.087 |
3DMark Wild Life Extreme v1.0 | 4.537 |
3DMark Wild Life v1.0 | 15.219 |
Im Vergleich der beiden Geräte übertrifft die Grafikleistung der Nvidia GeForce MX550 die integrierte Intel Iris Xe Graphics um etwa 100%, während der Unterschied zwischen den CPUs bei nur etwa 10% liegt.
SSD
In unserem Core i7-Testgerät arbeitet eine 1TB große M.2 2280 Samsung PM9A1 NVMe-SSD von Samsung mit der Bezeichnung MZVL21T0HCLR-00BL7, die per PCIe 4.0 x4 angebunden ist. Es handelt sich dabei um die OEM-Version der populären Samsung 980 Pro, welche sehr überzeugende Benchmark-Ergebnisse erreicht. Die SSD des Core i5-Testgeräts haben wir nicht explizit getestet.
PCMark „Alltags-Benchmark“
Core i5, integrierte CPU
Unser Core i5-Testgerät hat im PCMark 10-Benchmark 4.849 Punkte erreicht.
Essentials | 9.299 |
Apps Start-up Score | 11.927 |
Video Conferencing Score | 7.960 |
Web Browsing Score | 8.471 |
| |
Productivity | 6.275 |
Spreadsheets Score | 6.342 |
Writing Score | 6.210 |
| |
Digital Content Creation | 5.304 |
Photo Editing Score | 9.464 |
Rendering and Visualisation Score | 3.747 |
Video Editing Score | 4.208 |
Core i7, dedizierte GPU
Auf dem Core i7-Testgerät wurden mit Standard-Einstellungen 5.634 Punkte im PCMark 10-Benchmark erreicht.
Essentials | 9.339 |
Apps Start-up Score | 10.933 |
Video Conferencing Score | 8.176 |
Web Browsing Score | 9.115 |
| |
Productivity | 8.399 |
Spreadsheets Score | 11.064 |
Writing Score | 6.377 |
| |
Digital Content Creation | 6.188 |
Photo Editing Score | 9.432 |
Rendering and Visualisation Score | 5.497 |
Video Editing Score | 4.572 |
Mit auf 35W angehobenem PL1 konnten die Ergebnisse wieder deutlich gesteigert werden – das Gesamtergebnis hat sich auf 6.030 Punkte erhöht. Insbesondere profitiert, wie zu erwarten, der Bereich „Digital Content Creation“, der CPU und GPU besonders belastet.
Essentials | 9.541 |
Apps Start-up Score | 11.312 |
Video Conferencing Score | 8.533 |
Web Browsing Score | 8.999 |
| |
Productivity | 8.367 |
Spreadsheets Score | 10.715 |
Writing Score | 6.535 |
| |
Digital Content Creation | 7.456 |
Photo Editing Score | 10.613 |
Rendering and Visualisation Score | 7.105 |
Video Editing Score | 5.498 |
Temperatur, Stromverbrauch und Lautstärke
Das ThinkPad T14 wurde von Lenovo, wie unten beschrieben, auf einen möglichst kühlen, aber auch leisen Betrieb optimiert. Die Temperaturschwellen für den Lüfter sind daher eher aggressiv eingestellt – bereits bei kurzen Lastspitzen springt der Lüfter an, um die Temperatur wieder zu senken und wird dann wieder deaktiviert. Das wäre kein Problem, würde der Lüfter nicht beim Anlaufen kurz über 4000 rpm drehen und dabei gut hörbar aufheulen – das ist nervig, gerade wenn es bei mehreren Lastspitzen häufig hintereinander passiert. Hoffentlich kann Lenovo hier mit einem EC-Update noch nachbessern. Läuft der Lüfter erst einmal, ist er auf der niedrigsten Stufe nur durch ein sehr leises Rauschen wahrzunehmen, was kein Problem darstellt. Bei lang anhaltender Last beschleunigt der Lüfter natürlich und wird dann deutlich hörbar.
Intels Core i-GPUs der 12. Generation arbeiten mit sehr flexiblen Power-Limits. So wird beispielsweise eine eigentlich mit 15 W TDP spezifizierte CPU im T14 Gen 3 mit 20 W dauerhafter Leistung betrieben, während eine mit 28 W TDP spezifizierte CPU ebenfalls mit 20 W dauerhafter Leistung läuft – hier aber eben eingeschränkt wird. Hier kommen die Power Limits PL1 (dauerhafte Leistung) und PL2 (kurzfristige Leistung, die für eine Zeit Tau gehalten werden kann) zur Geltung. Gemessen mit HWInfo entspricht PL1 im Normalbetrieb tatsächlich sogar PL2, verändert sich dann aber dynamisch, wenn die CPU gefordert wird, und setzt sich langsam wieder zurück, sobald sich die CPU wieder im Ruhemodus befindet.
Wie unten ersichtlich ist, steht PL2 bei unserem Core i7-Testgerät permanent bei 64 W, das gilt somit auch erst einmal für PL1. Nach ca. 20 Sekunden wird PL1 jedoch reduziert, zunächst sprungartig auf ca. 42 W, um dann linear auf 20 W abzusinken. 20 W werden dann im Modus „Höchstleistung“ dauerhaft gehalten (siehe unten beim Vergleich zum P14s Gen 3 Intel). Im Modus „Ausbalanciert“ ist die CPU generell auf 20 W begrenzt, im Modus „Energiesparen“ sinkt die Begrenzung auf 13 W.
Wie üblich haben wir das Temperatur- und Energieverhalten des ThinkPad T14 Gen 3 in Benchmarks mit Cinebench R20 sowie bei simulierter Höchstlast mit Prime95 und Furmark über eine Stunde protokolliert.
Core i5, integrierte GPU
Unser Core i5-Testgerät erreicht zu Beginn des Multicore-Tests im Netzbetrieb schnell 100 °C, während die CPU im Peak eine Leistung von 55 W erreicht. Diese wird dann jedoch schnell auf 35 W reduziert, während die Temperatur hoch bleibt – Thermal Throttling setzt ein, eine Taktfrequenz von ca. 2.2 GHz wird gehalten. Nach fünf Minuten senkt das Gerät die Leistung dann schlagartig auf 20 W ab, Power Limit Throttling wird aktiv und die Temperatur fällt auf ca. 73 °C ab. Die stabile Taktfrequenz liegt dann bei ca. 1.6 GHz. Hierbei ist zu bedenken, dass dies einen Durchschnitt von P- und E-Cores darstellt.
Unter Singlecore-Last wird das Gerät weniger begrenzt. Die TDP kann für neun Minuten auf 22 W gehalten werden, während Thermal Throttling greift, wird dann aber durch einsetzendes Power Limit Throttling auf 20 W reduziert. Die Temperatur sinkt dabei von ca. 100 °C auf durchschnittlich ca. 92 °C ab. An der CPU-Taktfrequenz ändert das nichts, diese schwankt um etwa 3.2 GHz.
Mittels ThrottleStop haben wir das langfristige Power Limit (PL1) permanent auf 35 W festgelegt. Hier kommen wir an die thermischen Grenzen des T14 Gen 3 mit iGPU, d.h. mit dem kleinen Kühlsystem. Die CPU kann nun einen Takt von ca. 2.15 GHz bei einer TDP von ca. 33 W halten, die Temperatur liegt jedoch bei 100 °C mit permanentem Thermal Throttling. Für das T14 Gen 3 mit iGPU ist dieser Betrieb daher nicht anzuraten – man könnte ein PL1 von 25 W oder 28 W testen.
Im Akkubetrieb wird das Gerät im Multicore-Test von vornherein durch Power Limit Throttling ausgebremst – ein anfänglicher Peak von 3 GHz Taktfrequenz und 34 W Leistungsaufnahme wird schnell reduziert, für ca. 2 Minuten können 26 W Leistung gehalten werden, danach werden die Leistung auf 20 W und die Taktfrequenz auf die bekannten 1.6 GHz reduziert. Die CPU-Temperatur schwankt um harmlose 73-75 °C.
Im Singlecore-Test verhält sich die TDP ähnlich wie im Netzbetrieb, sinkt aber schon nach drei Minuten von anfänglich 22 W auf 20 W ab. Die CPU taktet interessanterweise etwas höher, durchschnittlich 3.4 GHz werden erreicht. Die CPU-Temperatur wird zunächst bei 100 °C durch Thermal Throttling gehalten, sobald die CPU etwas drosselt, sinkt dann auch die Temperatur und pendelt weiter zwischen 90 und 95 °C.
Core i7, dedizierte GPU
Von unserem Testgerät mit Core i7-1260P und Nvidia-GPU erwarten wir aufgrund des Kühlers mit zwei Heatpipes und der Metall-Bodenplatte ein besseres thermisches Verhalten – und wurden nicht enttäuscht.
Im Multicore-Benchmark im Netzbetrieb sinkt die Leistung nach dem anfänglichen Peak bei 55 W nach einer Minute sprungartig auf ca. 40 W ab und sinkt dann linear weiter, bis die CPU nach sechs Minuten auf 20 W begrenzt wird. Interessant ist, dass hier das Power Limit Throttling schon nach einer Minute einsetzt – vermutlich, um das thermische Budget der Nvidia-GPU zu wahren. Ansonsten verhält sich das Gerät ähnlich zum Testgerät mit Core i5, die langfristige Temperatur sinkt aber auf ca. 64 °C – das sind 8 °C weniger als beim Core i5-Testgerät, der stärkere Kühler und die Metall-Bodenplatte haben also einen klaren Effekt.
Im Singlecore-Benchmark wird die CPU anfänglich für vier Minuten auf 26 W begrenzt und kann so mit etwa 3.7 GHz takten – hier begrenzt Thermal Throttling, die Temperatur liegt bei 97 °C. Danach setzt das Power Limit Throttling ein und die CPU wird auf 20 W begrenzt. Die dauerhafte Temepratur liegt dann bei etwa 87 °C – erneut deutlich kühler als das Core i5-Gerät.
Auch beim Core i7-Gerät haben wir die TDP mittels Throttlestop auf 35 W angehoben – hier zeigt sich der Unterschied im Kühlsystem am deutlichsten. Im Multicore-Test begrenzt nach einem anfänglichen Peak auf 45 W sofort das Power Limit Throttling, hier eben auf 35 W TDP – die CPU taktet mit ca. 2.35 GHz und die CPU-Temperatur pendelt sich zwischen 85 und 90 °C ein. Thermal Throttling wird regelmäßig, aber nur sehr kurz aktiv und beeinflusst die Leistung des Geräts daher nicht: Wie unsere Benchmarks gezeigt haben, kann die Leistung des Geräts – wenn auch unter nicht proportional erhöhtem Stromverbrauch – durch das Anheben der TDP deutlich gesteigert werden und 35 W sind mit diesem Gerät kein Problem, solange keine zusätzliche GPU-Last anliegt. Bei gleichzeitiger Belastung der GPU wären 28 W vermutlich eine geeignetere Einstellung. Der Test zeigt aber, wie wir später erklären werden, dass das T14 Gen 3 gegenüber dem P14s Gen 3 hier lediglich künstlich beschnitten wurde.
Unter Singlecore-Last werden die thermischen Grenzen des Systems ausgelotet: Die CPU hält nach TDP-Freigabe eine dauerhafte TDP von 26 W, die Temperatur pendelt dabei um 97 °C und die Taktfrequenz um ca. 3.7 GHz. Thermal Throttling ist dauerhaft aktiv. Die Benchmark-Werte bleiben aber gleich – die zusätzliche Leistung verpufft also in Wärme.
Im Multicore-Test im Akkubetrieb mit aktiver TDP-Begrenzung verhält sich das Gerät mit Core i7 und dGPU etwas anders als das Gerät mit iGPU: Die TDP erreicht in einem ersten Peak 40 W, wird dann aber für drei Minuten auf 31 W begrenzt, bevor sie linear absinkt und nach sechs Minuten 20 W erreicht, die dann langfristig gehalten werden. Generell begrenzt auch hier das Power Limit Throttling. Die Taktfrequenz liegt zunächst bei 2.2 GHz, sinkt dann aber auf die bekannten 1.6 GHz ab – die CPU-Temperatur liegt mit stabilen 65 °C wieder deutlich unter der des Core i5-Geräts.
Im Singlecore-Test kann das Gerät fünf Minuten lang eine TDP von 25 W halten, wobei die Temperatur bei ca. 97 °C durch Thermal Throttling begrenzt wird. Daraufhin wird die TDP auf 20 W reduziert, die Temperatur pendelt zwischen 80 und 85 °C. Die Taktfrequenz liegt bei durchschnittlich ca. 3.1 GHz.
Insgesamt sehen wir, dass das T14 Gen 3 mit Core i7 und dGPU dank seines 2-Heatpipe-Kühlers und der Bodenplatte aus Metall die deutlich größeren thermischen Reserven hat. Das Gerät kann selbst eine dauerhafte CPU-Leistung von 35 W problemlos kühlen, während das T14 Gen 3 mit Core i5 und iGPU bei 35 W Multicore-Leistung permanent an der 100 Grad-Grenze läuft. Wer sein Gerät häufig unter Vollast betreiben möchte und mit dem Gedanken spielt, per ThrottleStop die Leistung des Geräts zu steigern, sollte also definitiv zu einem Gerät mit dedizierter GPU oder zum P14s Gen 3 greifen.
Akkulaufzeit
Die in Europa verfügbaren Modelle des T14 Gen 3 nutzen einen Lithium Polymer-Akku mit einer Kapazität von 52.5 Wh, der mittels Rapid Charge in einer Stunde auf 80% geladen werden kann. Im Lieferumfang unserer Testgeräte befindet sich ein 65W USB-C Netzteil.
Der Battery Eater v2.70-Benchmark leert den Akku des Geräts mit Core i5 und iGPU im Classic Test (Volllast, mittlere Helligkeit, WLAN an) in 1h 20min. Der Reader’s Test (simuliert Lesen eines Textes, mittlere Helligkeit, WLAN an) ergab eine Laufzeit von 13h 34min. Einen Alltagstest des Core i5-Geräts haben wir nur kurz durchgeführt, dabei hat sich bei gemischter Nutzung (Office, Internet, WLAN an, teilweise Nutzung von 1-2 Samsung T7-SSDs) eine Akkulaufzeit von etwa 3-5 Stunden herausgestellt, je nach Anteil der Nutzung von eher leistungshungrigen Programmen.
Der generelle Stromverbrauch des Core i7-Geräts fällt nochmal deutlich höher aus – unser Tester erreicht im Alltag damit Akkulaufzeiten von 2-3 Stunden, je nach Nutzungsprofil. Über 3 Stunden sind nur sehr schwer zu erreichen. Im Battery Eater v2.70-Benchmark werden im Reader’s Test 5h 26min erreicht – ein massiver Unterschied im Vergleich zum Core i5-1240P. Im Classic-Test besteht dagegen kein wirklicher Unterschied, hier läuft das Core i7-Testgerät mit 1h 33min sogar etwas länger. Mit der aktuellen UEFI-Version, welche nach dem Ende des Tests des Core i5-Geräts veröffentlicht wurde, wurde die Funktion nachgereicht, die schwächeren E-Cores der Alder Lake-CPUs zu deaktivieren. Hiermit haben wir noch einmal getestet: Im Classic-Test erreichte das Gerät mit deaktivierten E-Cores eine Akkulaufzeit von 1h 32min, im Reader’s Test 5h 21min – also kein wirklicher Unterschied im Vergleich zu aktiven E-Cores.
Erfreulich: Der oft für einen plötzlich leeren Akku und ein heißgelaufenes Notebook verantwortliche „Modern Standby“ lässt sich im UEFI und einigen Registry-Änderungen in Windows komplett deaktivieren und durch den klassischen, zuverlässigen S3-Standby ersetzen.
Preis und Konfiguration
Das T14 Gen 3 mit Core i5-1240P (21AJS03000) ist im Campus-Programm für 1399€ zu erwerben. Das Modell mit Core i7-1260P und Nvidia MX550 (21AJS04000) wird im Campus-Programm für 1699€ verkauft, ist zum Erscheinen dieses Testberichts aber für 1599€ reduziert verfügbar.
TDP, Leistung und Unterschiede zum P14s
T14 und P14s (Gen 3) richten sich nicht an die gleichen Zielgruppen und unterscheiden sich in Sachen CPU-Leistung. Dass einige Händler 100% Baugleichheit zwischen P14s und T14 angeben und nur auf die Grafikzertifizierung verweisen, ist teils richtig, da die Hardware je nach Konfiguration baugleich sein kann – aber für die Endkunden durchaus verwirrend, da die Systeme unterschiedlich abgestimmt werden.
Das T14 richtet sich vornehmlich an den Unternehmensbereich – die Kunden legen hier Wert auf Energieeffizienz, ein kühleres Gehäuse und einen leisen Betrieb, weshalb auch die Alder Lake U-CPUs mit 15W Design-TDP, im T14 konfiguriert mit 20W, angeboten werden. Natürlich sind auch Alder Lake P-CPUs mit 28W Design-TDP im Angebot, die entsprechend begrenzt werden. Das T14 hat ein vergleichsweise potentes Kühlsystem, um die CPU- und Gehäusetemperatur niedrig zu halten – daher sehen wir niedrigere Temperaturen wie unter 70°C unter Volllast, während der Lüfter nicht einmal mehr auf maximaler Stufe läuft. Im Modell mit dGPU werden daher auch ein stärkerer Kühler und eine Bodenplatte aus Metall verbaut, was, wie im Test zu sehen ist, die Temperaturen um etwa weitere 5°C senkt. Das ist wohl vor allem auf die gute Wärmeableitung durch die Bodenplatte zurückzuführen.
Das T14 mit iGPU begrenzt seine CPU generell auf 20W und erreicht dabei eine Geräuschentwicklung von 35 dBA. Beim T14 mit dGPU liegt das thermische Budget durch die Änderungen am Kühlsystem bei 40W, aufgeteilt auf 15W CPU und 25W GPU. Nutzt die GPU ihr Budget nicht aus, wird das der CPU dynamisch auf 20W erhöht. Beim dGPU-Modell sind 38 dBA Geräuschentwicklung das Limit.
Das P14s wird dagegen als mobile Workstation vermarktet, wo die Kunden höheren Energieverbrauch sowie eine höhere Geräuschentwicklung akzeptieren. Die Kühler sind identisch zum T14, je nach iGPU oder dGPU – allerdings werden alle P14s mit einer Bodenplatte aus Metall ausgeliefert, somit sind P14s mit iGPU auch etwas schwerer (1.38 kg) als T14 mit iGPU (1.36 kg).
Beim P14s mit iGPU kann die CPU ihre Design-TDP von 28W komplett ausnutzen. Durch die Workstation-Ausrichtung wurde auch das iGPU-Modell nicht auf 35, sondern auf 38 dBA Geräuschentwicklung limitiert, im Ultra Performance-Modus sogar 42 dBA – der Lüfter kann also deutlich schneller drehen, die CPU dementsprechend auch höher takten. Das P14s mit dGPU hat somit auch ein etwas höheres thermisches Budget erhalten, nämlich 45W, aufgeteilt auf 20W CPU und 25W GPU – auch hier kann die CPU sich bei geringer GPU-Last weitere 5W des Budgets genehmigen und somit 25W nutzen. Die Grenzen für die Geräuschentwicklung sind identisch zum iGPU-Modell auch 38 dBA normal und 42 dBA im Ultra Performance-Modus.
Das P14s ist also per Design das leistungsfähigere und dabei etwas lautere, wärmer laufende Gerät. Wer also Wert auf maximale CPU-Leistung legt, sollte zum P14s greifen – und wenn keine dGPU benötigt wird, bietet das Gerät mit iGPU sogar einen kleinen Vorteil von 3W mehr thermischem Budget bei der CPU. Es stellt sich jedoch die Frage, warum das T14 überhaupt mit Alder Lake P-CPUs angeboten wird, wenn diese aufgrund der Zielgruppe des T14 auf eine TDP von 20W beschränkt werden – Nutzer, die eine P-CPU mit 4 Performance-Cores wünschen, könnten auch direkt zum P14s greifen.
Zudem besteht eventuell ein kleiner Unterschied beim Display: Das 400 nits-WUXGA-Display erreicht laut offizieller Übersicht von Lenovo beim P14s einen Kontrast von 1000:1, während beim T14 Gen 3 nur 800:1 angegeben werden. Unsere Messungen bestätigen jedoch durch die Bank einen Kontrast von über 1000:1 für das Display im T14. Eventuell sind Lenovos Angaben hier auch nicht komplett korrekt. Für die praktische Nutzung ergibt sich ohnehin kein großer Unterschied.
Fazit
Das Lenovo ThinkPad T14 Gen 3 ist ein sehr gut ausgestattetes und beeindruckend leistungsfähiges 14″-Notebook. Gewohnte ThinkPad-Tugenden wie eine hochwertige Verarbeitung und überzeugende Eingabegeräte (Tastatur, Trackpoint und Touchpad) hält das T14 Gen 3 hoch, auch das Display fällt extrem gut aus und die Anschlussvielfalt ist in der Zeit heutiger Ultrabooks sehr willkommen. Auch können beim T14 Gen 3 mit einem RAM-Modul, der NVMe-SSD, WWAN-Karte und des Akkus noch zahlreiche Komponenten vom Benutzer selbst gewechselt werden. Auch wenn es kein Leichtgewicht und nicht allzu dünn ist, ist das T14 Gen 3 immer noch ein sehr kompaktes Gerät und eignet sich rein von Abmessungen und Gewicht her sehr für den Einsatz unterwegs.
Viele Nachteile hat das Gerät nicht – zu nennen wären hier beispielsweise die wenig überzeugenden Lautsprecher – dafür aber auch ein großes Manko: Die teilweise sehr leistungshungrige Alder Lake P-CPU in Verbindung mit dem eher klein ausfallenden Akku. Insbesondere der Core i7-1260P verbraucht auch im normalen Alltagsbetrieb ohne besonders leistungshungrige Programme bereits so viel Strom, dass Akkulaufzeiten von über drei Stunden nur schwer zu erreichen sind, was für ein Notebook im Jahr 2022 kein überzeugender Wert ist. Andererseits bieten die Geräte hierbei wirklich beeindruckende Leistungsreserven, insbesondere nach dem Anheben der TDP auf 35W.
Hier möchten wir eine weitere Schwierigkeit hervorheben: Während wir die Differenzierung von T14 und P14s verstehen, stellt sich die Frage, warum das T14 mit Alder Lake P-CPUs angeboten wird, nachdem diese im T14 gegenüber dem P14s TDP-mäßig deutlich begrenzt werden – so können sie den Vorteil der zwei zusätzlichen P-Cores im Vergleich zu Alder Lake U-CPUs nur eingeschränkt ausspielen. Lenovo bzw. die Händler sollten zudem die Unterschiede zwischen T14 und P14s neben der ISV-Zertifizierung klarer kommunizieren, damit Käufern nicht erst später klar wird, dass die gleiche CPU in zwei als baugleich vermarkteten Geräten eine unterschiedliche Leistung erbringt.
Insgesamt ist das ThinkPad T14 Gen 3 ein sehr gelungenes Gerät und ein willkommener Nachfolger für das T14 Gen 2, nun mit 16:10-Display. Wir würden jedoch empfehlen, ein Gerät mit einer Alder Lake U-CPU zu wählen – diese sind im T14 aufgrund der auf 20W angehobenen TDP leistungsfähiger als in vergleichbaren Geräten und können ihr volles Potential ausspielen. Wer in einem 14″-ThinkPad wie dem T14 eine Alder Lake P-CPU mit mindestens 4 P-Cores möchte, muss sich auf eher geringe Akkulaufzeiten einstellen. Zudem würden wir hier raten, zum bei vergleichbarer Konfiguration minimal teureren P14s Gen 3 zu greifen, da die CPUs dort dank 25W oder sogar 28W TDP ihr Potential besser ausspielen können – oder alternativ beim T14 Throttlestop zu nutzen, um die TDP anzuheben. Abgesehen von dieser Eigenheit ist das T14 Gen 3 jedoch ein sehr überzeugendes ThinkPad.