Thinkpad T14 AMD (Ryzen 5 Pro) und TrackPoint Keyboard

Nachfolgend im Review: das AMD T14 mit AMD Ryzen 5 Pro. Die kompletten Testberichte der T14 mit Intel Core i7 oder Ryzen 7 Pro gibt es unter: https://nbreview.de/

Die wichtigsten Eckdaten des Testgerätes:

AMD Ryzen 5 Pro 4650U Hexa-Core / 16 GB Ram (verlötet) / 512 GB SSD / 14″ FullHD Panel (400 nits) / AMD Radeon RX Vega 5 GPU

Größe und Gewicht: 329 x 227 x 17.9 mm, 1.59 kg

inklusive 3 Jahre Vor-Ort Premier Herstellergarantie (auch auf den Akku!)

Das Gerät stammt aus der Lenovo Campus Collection und wurde mir von ok1.de zur Verfügung gestellt. https://ok1.de/ThinkPad/ThinkPad-T14-14/ThinkPad-T14-AMD-20UD0010GE::2041.html.

Das Gehäuse entspricht den bisher getesteten T14-Modellen: https://nbreview.de/.

Insgesamt wertig und schick. Die Schnittstellen sind jeweils links und rechts angeordnet, mit Ausnahme des Simkarten-Slots, der sich an der Rückseite befindet.

Links: 2x USB-C / USB 3.2 (Gen 1) / HDMI (2!) / Headphone – mic combo & MicroSD card reader

Rechts: Smart card reader / USB 3.1 (Gen 1) / RJ45 & Kensington lock slot

Tastatur, Touchpad und Schreibkomfort: Leider sind die Kanten zwischen Unterschale und Tastaturrahmen, die Außenkante des Tastaturrahmens nicht perfekt entgratet. Dies führt beim Tippen zu einem unangenehmen Gefühl in den Handballen, zumindest bei großen Händen. Es knarzt nichts und die Base wirkt ausreichend stabil. Einzig der Bereich des Cardreaders rechts biegt sich recht stark durch.

Die hintergrundbeleuchtete Tastatur entspricht relativ genau den 14-Zoll Geräten seit der 30er Serie. Positiv: die StatusLed in der Umschalttaste. Gewöhnungsbedürftig: Die verkleinerten Bild rauf und runter Tasten. Die zweistufige Hintergrundbeleuchtung lässt sich wie bisher mit Fn + Leertaste durchschalten. (an, heller, aus). Unter problematischen Lichtverhältnissen klasse. Ich fühlte mich auf Anhieb wohl und vom T490s kommend ist die Umstellung minimal. Die Tastaturkappen sind im direkten Vergleich etwas weicher als beim T490s und der Hub ist streng genommen zu kurz. Diesmal klappert sie ein wenig. Druckpunkt und Hintergrundbeleuchtung sind vorhanden, und alles in allem ist eine angenehme Eingabe möglich. Der Trackpoint stammt im Testgerät von Synaptics und funktioniert einfach. Im Unterschied zum T14 AMD R7 ist das Touchpad leider wieder rauh! 🙁 Schade. Da lobe ich mir das Glass-Touchpad des X1 Carbons (Sollte Standart werden). Die Oberfläche entspricht somit ~ der des T14i. Die Qualität der Trackpointtasten entspricht, so weit ich das beurteilen kann dem T490s. Insgesamt bekannt guten Eingabemöglichkeiten.

Anmerkung: Middle-click funktionierte mit dem derzeitigen Treiber unter Windows 10 Ver. 1909 nach dem Standby nicht immer.

Das ThinkPad Compact Keyboard (USB)

Zusätzlich gbt es ein kleines Review der kabelgebundenen ThinkPad Compact Tastatur. Diese entspricht grob der nicht hintergrundbeleuchteten Tastatur der 40er Serie. Die Tasten sind weniger glatt als die der Backlight-Tastaturen und haben Aufkleber. Auch ist der Hub etwas größer als beim T14.

  • die F-Tasten sind leider nicht gruppiert 🙁
  • die Tastatur ist wirklich kompakt: Die Handballen liegen auf der Tischplatte

Das wären schon die negativen Punkte. Der Rest ist klasse!

  • die Trackpoint Tasten haben richtig Hub
  • die Eingabe am Schreibtisch ist super angenehm
  • besonders hat mir die Möglichkeit des Hochstellens der Hinterseite gefallen
  • sowohl unter Windows als auch unter Linux funktionieren die Funktionstasten (Fn + F)
  • das Kabel ist lang genug (messen vergessen)
  • wertige Haptik

Insgesamt sind die nichtgruppierten F-Tasten wirklich schade und für mich der größte Kritikpunkt, trotzdem nach wie vor auch preislich eine Alternative zum fast doppelt so teurem ThinkPad Compact Keyboard II.

Das verbaute 14 Zoll Display stammt diesmal von LG und wird von Lenovo mit folgenden Angaben beworben:35.5 cm (14″) LowPower FHD IPS LED (1920 x 1080) 400 nits, 16:9, 800:1 Kontrast, 170°, Anti Glare

Der erste Eindruck war wieder sehr positiv.

Die Displaylotterie bei den FullHD 400nits Displays kann man also nur „gewinnen“. Hell, scharf und gleichmäßig ausgeleuchtet begrüßt einen das Bios und später dann auch das Betriebssystem.

Meine Wahrnehmung während der Tests:

  • super Kontrast
  • unter Windows (mit 125% Skalierung) und Linux (Gnome ohne Skalierung) läßt sich gut arbeiten, und die Augen ermüden nicht
  • die Helligkeit ist völlig ausreichend
  • gute Schaltzeiten (ich kann keinen Unterschied zum Innolux N140HCG-GQ2 erkennen)
  • kein/kaum störendes Displaybleeding (Screenbleeding)
  • einzig die Farbtemperatur ist für meine Augen recht kühl und ein wenig unstimmig

Lautsprecher / Soundkarte:Die Lautsprecher sind im T14 oberhalb der Tastatur angeordnet und klingen, verglichen mit älteren Thinkpads, recht solide. Wenig bis gar kein Bass, Mitten und Höhen dünn aber sauber. Unter Windows lässt sich die Qualität mit der Dolby-Treibersoftware noch ein Stück verbessern. Subjektiv deutlich besser als die, für meine Ohren, völlig unbrauchbaren Speaker des T490s. Einen auf englisch abgespielten Spielfilm konnte ich gut verstehen. Musik möchte man aber lieber auf der Stereoanlage hören.

Ersteinmal die Benchmarkergebnisse unter Windows 10 auf maximale Leistung im Netzbetrieb.

PCMark10 -> Score: 4524

PDF: https://nbreview.de/wp-content/uploads/2020/09/T14-AMD-R5_2020-09-27_17-30-38_Pcm10.pdf

3DMark (Time Spy) -> 793 [Graphics Score: 692 / CPu Score: 4600]

Cinebench R20: 2554 cb

Geekbench 4 -> Single-Core 4445 / Multi-Core 17985

https://browser.geekbench.com/v4/cpu/compare/15782868?baseline=15636758

Hier im Vergleich zum T14 AMD R7: https://browser.geekbench.com/v4/cpu/compare/15782868?baseline=15636758 und zum T14i mit i7: https://browser.geekbench.com/v4/cpu/compare/15782868?baseline=15592265.

Was ist jetzt von den Benchmarkergebnissen zu halten ? PC- und 3D-Mark laufen auf dem R5 genauso schnell wie auf dem R7 mit acht Kernen (Im Bereich der Meßungenauigkeit). Im Geekbench Multi-Core platziert sich das T14 AMD R5 recht genau zwischen den Modellen mit den Top-CPUs. In meinen Augen ist der R5 damit die beste Wahl. Es ist ähnlich schnell, produziert aber am wenigsten Abwärme und (Lüfter-) Lärm.

Die Abwärme ?

Während der Benchmarks heizte sich das T14 AMD auch auf und die Bodenplatte wird warm. Die Temperaturen blieben diesmal aber im Rahmen und alleine deswegen wäre das T14 AMD R5 meine Wahl bei den Testgeräten.

Storage

Die verbaute Smsung SSD mit 512 GB Speicherkapazität ist mit vier Lanes angebunden und in der Praxis sau schnell, absolut nichts zu bemängeln. Es entsteht auch kein Fiepen! Für die Vergleichbarkeit mit den übrigen Tests habe ich sie ebenfalls mit Bitlocker verschlüsselt.

Praxis und innere Werte

FreeSync ist beim Testgerät aktivierbar! Die Beschränkung der maximalen Helligkeit im Akkubetrieb lässt sich mit den Lenovotreibern inzwischen ebenfalls abzuschalten. Sehr schön! So stehen 400nits auch ohne Netzteil zur Verfügung. Weitere Fehler oder Unzulänglichkeiten sind unter Windows nicht festzustellen. Insgesamt sehr gut und die Grafiktreiber sollten mittelfristig weiter verbessert werden.

Linux mit dem AMD Ryzen ?

Debian Testing (11) startet fehlerfrei vom Livestick und die gesammte Hardware wird erkannt. 🙂

Ich habe Debian 11 installiert um den aktuellen Stand der Linuxunterstützung auszuprobieren. Folgend die Einzelpunkte:

  • Die Kamera funktioniert
  • Das Mikrofone wird inzwischen auch unterstützt (siehe AMD R7 Test)
  • Standby durch Zuklappen bekomme ich immer noch nicht zum Laufen. Der Lid-Sensor löst falsch aus (beim Zuklappen wacht das Thinkpad wieder auf)
  • Standby läßt sich nutzen, wenn man den Lid-Sensor unter Gnome deaktiviert. Die entsprechende Einstellung im Bios wurde im Test von Gnome ignoriert 🙁
  • TLP inklusive Ladeschwellenschwellen funktioniert (forceDischarge ebenfalls)
  • fwupdmgr konnte ich unter Debian 11 nicht probieren, prizipielle läuft es aber (siehe AMD R7 Test)
  • Fingerprintreader habe ich mangels fwupdmgr nicht getestet
  • Wifi und Bluetooth lassen sich per tlp-rdw steuern
  • Mit ruhendem Desktop sinkt der Stromverbrauch auf ~ 2,5 W
  • Der Lüfter blieb unter Debian Testing und Sid meist aus!

Positiv:

  • das helle und gute Display
  • ähnlich schnell wie die T14 mit i7 oder R7 🙂
  • umfangreiche und lange Garantie
  • viele Anschlüsse
  • schnelle SSD
  • wechselbare Tastatur
  • frei von Spulenfiepen
  • Preis/Leistung
  • hohe CPU-Leistung bei moderater Abwärme
  • Linux läuft trotz der neuen Hardware erstaunlich gut

Negativ:

  • kein Thunderbolt
  • „UEFI only“ Bios (das gefällt dem Tester nicht)
  • der PC Speaker (BIOS Beep) ist viel zu laut

Neutral:

  • Akkulaufzeit
  • praktikable Lautsprecher (unter Windows und Linux)
  • Linuxunterstützung noch „hakelig“
  • die Unterseite des AMD R5 Gerätes wird ebenfalls warm
unten ein R500

PS.: Das T14 bietet einen freien Speicherslot und es kann zusätzlich ein LTE-Modem (m.2 2242) verbaut werden.