Kurz nach meinem ersten Testbericht zum X380 Yoga habe ich jetzt die Ehre gleich im Anschluss das neue P43s für euch zu testen. Da das Gerät sehr neu ist wollte ich es nicht zu lange bei mir behalten. Daher habe ich mir das Gehäuse sehr ausführlich angesehen und zusätzlich ein paar Benchmarks gemacht.
Falls ihr trotzdem noch Details benötigt, welche nicht im Test sind, kann ich das von ok2.de noch nachtragen lassen.
Die Eckdaten:
Prozessor:
Intel® Core® i7-8665U 1.9 – 4.8 GHz, 8 MB Cache, 15W TDP
Arbeitsspeicher:
16 GB DDR4-2400 MHz (fest verlötet)
(ein Slot frei / max. 48 GB)
Festplatte:
512 GB SSD M.2 PCIe 3.0×4 NVMe OPAL2
Display:
35.5 cm (14″) LowPower FHD IPS LED (1920 x 1080)
400 nits, 16:9, 800:1 Kontrast, 170°, Anti Glare
Grafikkarte:
Nvidia Quadro P520 2GB GDDR5
Netzwerk/Kommunikation:
10/100/1000 Mbit RJ45 Ethernet
Intel Dual Band Wireless-AC 9560 ac/a/b/g/n (867 / 1734 Mbps), Wi-Fi + Bluetooth adapter
Bluetooth 5.0
IR Webcam 720p mit ThinkShutter für Windows Hello
Schnittstellen:
2x USB 3.1 Gen1 (1x powered)
1x USB 3.1 Typ-C Gen1
1x USB 3.1 Typ-C Gen2 / Thunderbolt™ 3 (DisplayPort Alt-Modus, Ladefunktion)
1x HDMI 1.4b
1x SideDocking Port (CS18)
1x 3.5mm Mic-In / Audio-Out kombiniert
1x MicroSD Card Reader
Sicherheit:
– Match-On Touch FingerPrint Reader
– TPM 2.0 Security Chip
– Kensington Port
Eingabegeräte:
6 Reihen Precision Keyboard Deutsch mit Hintergrundbeleuchtung
UltraNav / UltraNav Touch 3+3 Button Design
Akku:
3 Zellen Lithium-Polymer Akku (50Wh) intern. Laufzeit bis zu 14Std.
RapidCharge: 65W USB-C Adapter 80% in 1Std.
Größe und Gewicht:
329 x 227 x 17.9 mm, 1.49 kg
Software:
Windows 10 Pro. 64bit
Sonstiges:
65W USB-C Netzteil
Garantie:
3 Jahre Jahre Bring- In Herstellergarantie
1 Jahr auf Akku
Das Gehäuse:
Vom ersten Eindruck her sehr wertig. Die gesamte Oberfläche ist in einem leichten SoftTouch Finnish gehalten und fühlt sich sehr hochwertig an. Das Gerät lässt sich minimal verwinden, habe den Eindruck, dass der Kunststoff etwas weicher ist als bei meinem T530 oder X380. dadurch lässt sich auch der Palmrest und die Tastatur ein wenig eindrücken. Es ist jedoch weniger Eindrücken als Durchbiegen.
Das P43s bringt 1,4 kg auf die Waage.
Maße: 32,9 x 22,7 cm, die Dicke beträgt durchgehend etwa 1,9 cm
Trotzdem lässt sich das Gerät locker mit einer Hand an der Ecke festhalten ohne das man Angst haben muss das etwas kaputt geht.
Das Gehäuse ist nicht mehr ganz so schwarz wie frühere Modelle. Man merkt es vor allem bei der Tastatur, da sich der Rahmen zu den schwarzen Tasten ein wenig abhebt.
Auf den Bildern bekommt man das leider nicht so ganz rüber. Das P43s ist auf jeden Fall nicht so grau wie die Tx40er Serie. Man kann es als sehr dunkles Anthrazit definieren.
Am Smartcard Reader ist mir eine kleine Schwachstelle aufgefallen. Dieser lässt sich ohne viel Mühe eindrücken, ich glaube jedoch nicht, dass es hier Langfristig zu einem Defekt kommt. Vor allem drückt man ja nicht ständig darauf rum. Aber bei meinem X380 war das eindrücken nahezu unmöglich, das führt mich zu der Annahme, dass ein weicherer Kunststoff verwendet wurde.
Da das Display relativ dünn verarbeitet wurde lässt es sich verwinden, im betrieb kommt es jedoch nicht zu Verfärbungen. Nur im geschlossenen Zustand kann man hier das Display zwischen den Scharnieren eindrücken. Aber auch hier Kritik auf hohem Niveau.
Die Scharniere sind wie seit der Tx50er Serie so verbaut, dass sie sich mit dem Display bewegen. Somit sind diese starr am Display verbaut (Drop-Down Scharnier). Bei früheren Modellen war dies noch anders herum und hat mir persönlich auch besser gefallen (Top-Base Scharnier). Leider weiß ich nicht warum Lenovo das jetzt so gelöst hat. Der Öffnungswinkel beträgt weiterhin 180 Grad.
Mir gefällt jedoch nicht, dass es beim aufklappen hinten an der Tischkante schleift. Es könnte sein, dass hier eine höhere Abreibung an der Displaykante entsteht, da somit das Gerät quasi auf dem Display aufliegt. Das betrifft jedoch nicht explizit das P43s, sondern alle Modelle mit diesen Scharnieren.
Die Scharniere sind jedoch in üblicher ThinkPad Qualität recht stabil und das Display wippt nur sehr minimal nach.
Die eingebaute 720p Kamera lässt sich mit einer Blende verdecken, somit wird den Aufklebern auf Kameras ein Ende gesetzt. 😉
Wenn die Kamera aktiv ist, leuchtet außerdem eine weiße Status LED.
Die Anschlüsse:
Links findet ihr:
USB C 3.1 (auch als naetzanschluss)
USB C Thunderbolt 3 daneben der Port für die Dockingstation
USB A 3.1
HDMI
3,5mm Headset
microSD (hier wäre mir auch wieder ein normaler SD Slot lieber gewesen, vor allem, da das Gehäuse genügend Platz bietet)
Rechts findet ihr:
Smart Card Reader
USB A 3.1
RJ45 Ethernet
Kensignton Lock
Das Display:
In meinem Modell ist ein mattes 14 Zoll LowPower FHD IPS LED (1920 x 1080) Display mit einem Kontrast von 800:1 verbaut. Die Farben sind sehr satt und der Schwarzwert sehr gut. Die Blickwinkel sind in alle Richtungen recht stabil. Durch die Anti Glare Variante spiegelt das Display in der Sonne auch nicht so stark.
Tastatur, Touchpad, TrackPoint:
Langsam glaube ich, dass Lenovo mit nahezu jedem Modell ein paar Kleinigkeiten an der Tastatur verändert. Die Tasten sind wie gehabt leicht matt und mit einer Hintergrundbeleuchtung. Der Anschlag ist jedoch zu meinem X380 nochmal etwas flacher geworden. Es tippt sich daher nicht ganz so knackig, das ist jedoch Geschmackssache. Mir persönlich gefällt die Tastatur von meinem T530 und X380 einfach besser.
Hier habe ich mal versucht die Anschlaghöhe vom P43s mit dem X380 Yoga zu vergleichen. Man kann erkennen, dass die Tasten unterschiedlich hoch sind.
Man kann auf den Fotos schon leichte Fingerabdrücke auf dem Touchpad feststellen, obwohl ich das Gerät gerade mal eine Stunde verwendet habe. Dies ist dem SoftToch Finnish geschuldet.
Die Tastatur verfügt über eine Hintergrundbeleuchtung, welche sich per Fn + Leertaste in zwei Stufen regeln lässt. Eine automatische Regelung gibt es nicht. Die Beleuchtung ist etwas bläulicher als bei früheren Modellen.
Das Touchpad funktioniert trotz der leicht gummierten Oberfläche gut. Die Trackpoint Tasten sind wie die Tastatur vom Anschlag her geringer geworden, daher ensteht eine Art Klick Geräusch welches bei Rechts- und Linksklick auch noch unterschiedlich ist. Das gefällt mir nicht so gut.
Leistung:
Da ich das Gerät nicht all zu lange habe, kann ich es leider keinem Praxistest unterziehen. Daher habe ich ein paar Benchmarks laufen lassen. Von meinem Eindruck her ist das P43s sehr flott unterwegs, man merkt das es sich um eine Workstation handelt. Die Stärken spielt es mit Sicherheit erst bei höheren Rechenleistungen oder komplexerem CAD aus. Getaktet wird mein Testgerät mit einem i7 vPro der achten Generation mit 1,9 Ghz, der Prozessor kann auf bis zu 4,8 Ghz Beschleunigen.
Der Arbeitsspeicher beträgt bei meinem Gerät 16 GB, welcher fest verlötet ist. Man kann über den freien Slot auf bis zu 48 GB aufrüsten. Bei der Bestellung muss man hier nur ein wenig aufpassen denn es ist immer ein Speicher fest verbaut und ein weiterer Slot frei.
Lenovo: „Intel SoC (System on Chip) platform 48GB max / 2400MHz DDR4, dual-channel capable, 8GB or 16GB memory soldered to systemboard, one DDR4 SO-DIMM socket * Installed memory is actually 2666MHz but run at 2400MHz due to Intel limitation“
PCMark 10: 3706
3D Mark: 761
Emissionen:
Mein Gerät wurde auf der Unterseite beim schreiben dieses Berichts 33 Grad warm, der Lüfter hat jedoch während dessen nicht abgeschaltet. Dieser ist leise wahrnehmbar aber nicht störend. Bei den Benchmarks kann der Lüfter schon ordentlich Gas geben, dann würde ich es auch als störend empfinden. Das lautere hochdrehen ist aber wirklich nur bei den Benchmarks vorgekommen. In Lenovo Vantage wird bei der intelligenten Kühlung auf die Einstellung der Akkunutzung hingewiesen. Diese Einstellung habe ich auf Werkseinstellung gelassen.
Sicherheit:
Das Gerät verfügt über einen Smartcard Reader welchen ich leider nicht testen konnte. Zudem ist ein Fingerprint Reader mit dabei, welcher sehr gut funktioniert. Für mich war es jedoch ein Highlight die IR Kamera für die Gesichtserkennung zu nutzen. Das ganze Funktioniert bei guten Lichtverhältnissen ausgezeichnet, wenn es allerdings dunkel ist oder es zu Blendung kommt stößt das ganze an seine Grenzen und man muss auf Fingerabdruck ausweichen.
Akkulaufzeit:
Eingebaut ist ein 3 Zellen Lithium-Polymer Akku mit 50Wh. Dieser ist im Gerät fest verbaut und lässt sich nicht so schnell entnehmen. Aufgrund der immer dünner werden Laptops sind die Zeiten von Wechselakkus leider so gut wie vorbei.
Lenovo gibt eine Laufzeit von bis zu 14 Stunden an, während meines Testberichts wurden mir bei 85% noch 7:47 Stunden angezeigt.
Die Aufladung erfolgt über das USB C Ladegerät recht flott, Lenovo gib an, dass der Akku binnen einer Stunde auf 80% geladen werden soll.
Fazit:
Das ThinkPad P43s ist ein gutes Gerät welche für Nutzer ausgelegt ist, die hohe Rechenleistung benötigen. Das Gerät hat ein sehr gutes Display was gerade bei Foto, Videobearbeitung oder CAD seine stärken ausspielt.
Das Gehäuse ist recht robust, wenn auch nicht so stabil wie bei früheren Modellen, da der Kunststoff relativ weich ist. Für eine Performance Manschine ist das Notebook trotzdem angenehm dünn, auch wenn dies zu einem fest verbauten Akku führt.
Die Tastatur hat mir im direkten Vergleich durch den etwas kürzeren Tastenhub nicht ganz so gut gefallen. Trotzdem ist es eine sehr gute Tastatur, gerade im Vergleich mit anderen Herstellern. Die Trackpoint Tasten wirken durch das Klick Geräusch etwas billig, kann auch sein das es nur bei meinem Modell der Fall ist oder ich einfach zu empfindlich bin 😉 .