Das Testgerät
Die wichtigsten Eckdaten:
Intel Core i7-155H / 32 GB LPDDR5x Ram (verlötet) / 1 TB SSD / 14″ WUXGA IPS (1920×1200) 400nits / 2x Thunderbolt 4 / Windows 11 Pro.
Gewicht:
1180 g
inklusive 3 Jahre Vor-Ort Premier Garantie auf Gerät und Akku!
Der erste Eindruck:
Wow! Das fasst es kurz zusammen. Das Gerät ist unglaublich dünn und leicht. Die Handballenauflage ist gummiert und die Unterseite fühlt sich wie kühles Metall an. Thinkpad-typisch: Pechschwarz im bekannten “Industrie”-Design. Insgesamt wieder mal extrem wertig und schick. Der gesammte Footprint ist, verglichen mit den etwas älteren 14 Zoll-Geräten (bis T14 Gen 2), unglaublich klein. Das Gerät liegt ausgesprochen angenehm in der Hand und die Haptik ist einfach wirklich stimmig. Nach dem Aufklappen fühlt man sich als Thinkpadnutzer Zuhause. Die Tastatur entspricht in der Breite denen der größeren Thinkpads seit dem T16, bzw. T14 Gen 3, einzig die verkleinerten Ctrl-Taste links erfordert etwas Umgewöhnung. Tippgefühl und Hub sind dem T16 recht ähnlich, subjektiv passt der Hub diesmal. Der Deckel und die Base sind für ein X1 Carbon etwas wabbelig. Alles in allem top.
Die Eingabegeräte:
Die Tastatur ist mit einer Breite von 27,5 cm einen Tick schmaler als z.B. beim T490s. Lenovos Hobby das Tastenfeld umzugestallten fällt aber recht moderat aus:
- die linke Ctrl-Taste ist nicht mehr breiter als Fn
- die Druck Taste ist in die F+Fn-Reihe gewandert
- Fn ist nicht mehr unten links
- der Fingerprintreader zw. AltGr und Strg auf der rechten Seite störte mich ab und an
- die Tastenkappen sind etwas „weich“
Das Touchpad ist durch dir Größe des Gerätes relativ kurz und breit, Die „Glass“-Oberfläche super nett. 🙂
Druckpunkt und Hintergrundbeleuchtung sind vorhanden, und alles in allem ist eine angenehme Eingabe möglich.
Das Display:
LowPower ‚FullHd‘ und 400 nits! Absolute Kaufempfehlung von mir. Das Panel stammt diesmal von CSOT (CSO T3 MNE007JA1-2 und ist für meine Augen wie bei den Vorgängern sehr gut:
- satte Farben
- super Kontrast
- scharfe Schriften
- unter Windows (mit 125% Skalierung) läßt sich gut arbeiten, und die Augen ermüden kaum
- die Helligkeit ist völlig ausreichend
- gute Blickwinkel
Lautsprecher / Soundkarte:
Puh, die Kombination Windows 11, relativ gute Lautsprecher, Realtek-Treiber und Dolbyzauberei? Wirklich catchy und basslastig. Leider gibt das Testgerät, egal was man in den Einstellungen auswählt, ein konstantes Knacken / Brummen aus … Unter Linux Fedora 40 vom USB-Stick war der Sound in Ordnung. Etwas weniger Bass, dafür ohne Störgeräusche.
- Top-Sound unter Linux
- Störgeräusche unter Windows
Das war früher genau andersherum, sollte sich aber durch Softwareupdates beheben lassen. Ich persönlich würde es Stand heute so nicht kaufen. Update: Ich habe letztendich die Dolbysoftware deinstalliert. Ohne diese war der Klang in Ordnung: etwas höhenbetont mit wenig Bass, aber insgesamt brauchbar.
Rechenleistung, Lüfter und Abwärme:
Recht „unspektakulär“ die Benchmarkergebnisse unter Windows 11 im Netzbetrieb. Erst einmal die Einzelergebnisse:
PCMark 10 -> 5900
Das Ergebnis als Pdf: https://nbreview.de/wp-content/uploads/2024/04/X1_2024-04-21_15-12-34_Pcm10.pdf
3DMark (Time Spy) -> 2037 !
Benchmark | X1 Gen 12 | T14 G4 | X1 / T14 | |
PC Mark | 5900 | 5107 | 116 % | |
3D Mark (TimeSpy) | 2037 | 1399 | 146 % | |
Benchmark | X1 Gen 12 | Z13 AMD | X1 / Z13 |
Cinebench R23 (Multi-Core) | 2505 pts | 7756 pts | 33 % |
Cinebench R23 (Single-Core) | 725 pts | – | |
Furmark (FullHD) | 13 fps | 26 fps | 50 % |
Die Abwärme?
Leider alles andere als Ideal. Am Testgerät liefen die Lüfter mehr oder weniger die ganze Zeit zumindest auf Stufe Eins. Die Kühlung ist definitiv “aktiv”. Ohne Eingriffe in die Energieeinstellungen von Windows 11 heulte der Propeller diesmal allerdings selbst im Akkubetrieb und auch keinesfalls leise. Nach den Benchmarks habe ich mich diesmal größtenteils mit der zweithöchsten Leistungsstufe begnügt, das X1 wird sonst zu laut und heiß.
Mit den gewählten Settings waren Abwärme und Lüftergeräusch im Rahmen, das X1 allerdings nicht mehr ganz so flott.
Storage:
Bei der verbauten SSD handelt es sich um eine „KXG8AZNV1T02 LA KIOXIA“, genau wie beim T14 Gen 4 mit Topresultaten. CrystallDisk Mark ermittelte bis ca. 7000 MB/s lesend auf der Bitlockerverschlüsselten Platte! Das macht wirklich Spaß.
Einen SD-Cardreader sucht man leider vergeblich, finde ich persönlich mal wieder schade, obwohl SD-Karten nicht immer durch Zuverlässigkeit glänzen.
Linux:
Aufgrund der neuen Hardware habe ich mit Fedora 40 vom USB-Stick getestet.
Soweit alles palettie, die Hardware wird komplet erkannt, der Lüfter bleibt aus, Soundausgabe ohne Probleme und der Standby funktioniert. LinuxOnThinkpad.
Fazit:
Unter Linux läuf das neue Thinkpad Carbon wiklich toll, Da gibt es meiner Meinung nach wirklich rein gar nichts zu kritisieren. Mit einem Verbrauch um 8W unter Gnome stimmt auch die Akkulaufzeit. Ganz anders dagegen unter Windows 11. Mit Firefox im WLan zu surfen steigert den Verbrauch auf bis zu 49 Watt. Entsprechend läuft der Lüfter konstant und die Bodenplatte des X1 wird heiß. Windows schätzt die Restlaufzeit beim Tippen just auf 2 Stunden bei 66 Prozent Akkustand. Das macht keinen Spaß 🙁
Für den Betrieb unter Linux gibt es von mir diesmal ein sehr gut. Der Einsatz von Windows (11) macht auf dem T14 Gen 4 oder Z13 AMD mehr Freude und ich würde auch dazu raten.
Update vom 25.5.2024: Lenovo Vantage hat während der bisherigen Tests das Powermanagement von Windows 11 durch die Einstellug: „Inteligente Kühlung“ teilweise blockiert. Nach Deinstallation verbesserten sich Akkulaufzeit und Lüfterverhalten teils deutlich. Deshalb hier nochmals Benchmarks auf der Stufe „Ausbalanciert“:
Furmark 1.31: 39 fps
Cinebench R23 (Multicore): 6064pts
Cinebench R23 (Singlecore): 1524 pts
Zum Vergleich die Stufe „Beste Energieeinsparung“, meiner Meinung die einzige Einstellung die zum Arbeiten taugt.
Furmark 1.31: 21 fps
Cinebench R23 (Multicore): 3337 pts
Cinebench R23 (Singlecore): 1023 pts
Auf der langsamsten Windowseinstellung blieben die Lüfter endlich die meise Zeit aus, es steht dann aber auch deutlich weniger Rechenpower zur Verfügung. Die CPU passt eher in eine Workstation. Die Akkulaufzeit schwankt nach wie vor. Ich würde mit maximal 12 Stunden im Leerlauf kalkulieren. Vier bis acht Stunden beim Arbeiten.
Hier noch die augelesenen Leistungsgrenzwerte der CPU:
Energieeinstellung | PL1 in Watt | PL2 in Watt | |
Beste Leistung | 40 | 64 | |
Ausbalanciert | 28 | 64 | |
Beste Energieeinsparug | 10 | 55 |
Positiv:
- tolles Display
- beide USB-C Buchsen gleichzeitig nutzbar.
- sehr gutes Touchpad
- super SSD
- sehr gute Linuxunterstützung
- gute Verarbeitung
- gute Tastatur
Neutral:
- schon teuer
- die CPU kann ihre Leistung kaum abrufen
Negativ:
- Soundstörungen unter Windows
- überlastetes Kühlsysten
- schlechte Akkulaufzeit unter Windows 11
- warme Bodenplatte