Lenovo ThinkVision 27 3D 63F1UAR3EU​ Testbericht

Der Lenovo ThinkVision 27 3D (Modell 63F1UAR3EU) wurde in verschiedenen Testszenarien genau untersucht. Dabei lag der Schwerpunkt auf Anwendungen in den Bereichen Fotografie, Videobearbeitung sowie auf dem Einsatz im Bereich Lernen. Ein zentrales Ziel der Untersuchung war es, herauszufinden, ob die 3D-Technologie einen tatsächlichen Mehrwert für die Wissensvermittlung bietet.

Verwendete Rechner:

  • Mac Book Pro, 2,3GHz, 8-Core Intel i9, AMD Radeon Pro 5.500M 4GB, Intel UHD Graphics 630 1536 MB
  • Mac Studio Ultra, M1, Prozessor: Apple M2 Ultra Prozessor, Arbeitsspeicher: 64 GB RAM, Speicher: 1 TB SSD, Apple M2 Ultra – 60 Core
  • Thinkpad P50, i7-6700HQ CPU @ 2.60GHz, RAM 24 GB, NVIDIA +#Quadro M1000M
  • Thinkpad p14s, Prozessor AMD Ryzen 7 PRO 5850U with Radeon Graphics 1.90 GHz, Installierter RAM 32,0 GB

Zielgruppe sind Content Creator aus den Bereichen Video und Foto und Lernende.

Technische Daten

UHD (3840×2160, 2D / 1920×2160, 3D) WLED

Anti-glare 16:9

2x HDMI 2.1

Displayport 1.4

1x USB-C® 3.2 Gen 1 (DP 1.4 Alt Mode)

Ein-Kabel-Verbindung über USB-C 3.2 / max. 100W inkl. USB-Hub und Ethernet

Design und Verarbeitung

Der Monitor ist mit 27“ ausreichend groß für die typischen Anwendungsfälle und macht (nicht nur auf den ersten Blick) einen hochwertigen Eindruck. Auch die Oberflächen und die Verarbeitungsqualität beeindrucken. Neigen, Schwenken und die Höhe verstellen ist ohne Probleme möglich. Der Monitor ist sofort einsatzbereit. Der Aufbau ist sehr einfach: Die Bodenplatte wird an den Fuß geschraubt und der Screen einfach in die Aufnahme geklickt. Werkzeug ist nicht notwendig.

Nach dem Aufbau wird die Stromversorgung mit dem Netzteil und das HDMI-Kabel verbunden und los geht’s.

Bildqualität

Die Bildqualität und die Auflösungseinstellungen, sowie die Farbdarstellung sind sehr gut. Auffällig ist die spiegelklare Monitoroberfläche. Um Spiegelungen zu vermeiden, sollte auf gutes Raumlicht geachtet werden. Spiegelungen etwa von Fensterflächen können einfach mit guter Positionierung im Raum vermieden werden.

Spiegelung im Screen

Benutzerfreundlichkeit

Der Monitor wird sofort erkannt. Die 3D Ansicht wird über ein spezielles Programm ermöglicht, das installiert werden muss, um 3D-Content ohne Brille anzeigen zu können. Es muss ein spezieller Monitortreiber installiert werden, um die 3D-Anzeige zu ermöglichen (ThinkVision 27 3D Driver for Microsoft Windows 11 (64-bit), Windows 10 (64-bit)).

Benutzeroberfläche mit 3D Explorer

Einzig die Verbindung zu diversen Mac Modellen (Mac Book Pro, Mac Studio M1 Ultra) konnte nicht hergestellt werden. Auch der Betrieb über Parallels hat keine 3D Anzeige am Monitor erlaubt. Das System hat bei unserem Test nur auf PC mit Windows funktioniert.

Anschlüsse und Konnektivität

Der Zugang zu allen Steckplätzen ist gut und direkt möglich. Ein schönes Detail ist die Durchführung der Kabel durch den Standfuß des Monitors. 

Anwendungen

Wir wollten wissen, ob in den Bereichen Film, Foto und Lernanwendungen der Einsatz von 3D-Monitoren sinnvoll ist.

Ein Bild, das Screenshot, Text, Kunst enthält.

Automatisch generierte BeschreibungBeim Start des 3d-Explorers können 3D-Elemente heruntergeladen werden. Damit kann der 3D-Effekt direkt auf dem Monitor erlebt werden:

Lernumgebung

Bei der Erstellung von Lerninhalten werden mit Autorentools Medien zu Lernkursen kombiniert. Autorensoftware wie Adobe-Captivate kann 3D-Inhalte einpflegen (z.B. über Video-Player oder interaktive 3D-Szenarien), aber der End-User benötigt die passende Hardware und diese dürfte flächendeckend noch nicht zur Verfügung stehen.

Fazit: Unserer Ansicht nach ist das ein spezielles Szenario, bei dem die 3D Ansicht zwar einen Aha-Moment bietet, aber keine Lernvorteile.

Zeichnen:

Eine typische Anwendung im Bereich Lern-Content Erstellung sind Zeichnungen. Als Eingabemedium eigenen sich Zeichentablets oder Grafiktablets. Eine sehr nutzerfreundliche App ist Procreate. In diesem Programm ist auch 3-d Model Paint verfügbar. Diese Funktion ermöglicht das Zeichnen im 3D-Raum. Fazit: Leider ist die Anwendung Ipad-basiert und eine Verbindung von 3d-Monitor und Anwendung nicht möglich

In der Videoprduktion sind 3D-Aufnahmen in der Lernumgebung manchmal gefragt. Ein entsprechendes Objektiv (CANON RF 5.2MM F2.8 L DUAL FISHEYE) für die Erstellung von 3D-Content stand zum Zeitpunkt des Produkttests nicht zur Verfügung, stellt aber eine spannende Möglichkeit dar, VR-Stereoaufnahmen zu erstellen und am Monitor anzeigen und bearbeiten zu können (z.B. mit Plugins für Premiere).

Fazit: Die Produktion ist nur mit Spezialobjektiven und entsprechendem Workflow möglich.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Der Preis liegt für einen hochwertigen Monitor in dieser Größe über vergleichbaren Modellen. Der Vorteil 3D-Content ohne lästige Brille auf der Nase anzeigen zu können ist vorteilhaft und rechtfertigt einen höheren Preis.

Fazit

Den Monitor mit einem Mac Studio M1 Ultra und Parallels laufen zu lassen hat in unserem Test leider nicht funktioniert.

Mit einem ThinkPad, wurde der Test erfolgreich durchgeführt. Auch wenn die GPU bei manchen Anwendungen in die Knie geht und andere Anwendungen aufgrund von zu wenig Rechenpower nicht startet, ist der 3D-Monitor positiv zu bewerten. Eine starke Grafikkarte ist in jedem Fall zu empfehlen.

In unserem Test brauchte es eine Weile die Dimension zu erfassen und das „3D-Gefühl“ als nutzbar und sinnvoll zu begreifen. Beim Gaming ist das ja klar, aber eben auch beim Arbeiten.

Es braucht in jedem Fall eine Anwendung, bei der es Sinn macht, eine Investition in dieser Höhe zu tätigen (z.B. CAD-Konstruktion, 3D-Filmproduktionen wie z.B. mit der Canon RF 5.2mm F/2.8L DUAL FISHEYE).

Die Anwendung ohne 3D-Brille ist gut gelöst. Einzig der Eindruck, dass man den richtigen Abstand (600-1.000mm lt. Herstellerangabe) zum Monitor einhalten muss, ist gewöhnungsbedürftig und ein Tisch mit großer Tiefe und ein ruhiger Kopf sind auf jeden Fall von Vorteil.

Bei der Gretchenfrage: kaufen oder nicht, kommt in unserem Feld der Wissensermittlung eher ein Nein als Antwort. Dafür gibt es momentan zu wenig konkrete Anwendungsfelder, die einen Mehrwert bieten.